Start in eine heiße Endrunde?

Für Libro wird es ernst: Ein Bankengespräch jagt seit Dienstag Vormittag das andere. Derzeit verhandelt das Bieterkonsortium um den YLine-Chef Werner Böhm und den steirischen FPÖ-nahen Industriellen Ernst Hofmann mit den Gläubigerbanken, war aus Bankenkreisen erfahren. Für Mittwoch Vormittag ist ein Gespräch zwischen Banken und der Libro-Geschäftsführung geplant. Mittwoch Nachmittag findet ein großer Librogipfel statt, an dem der Lenkungsausschuss der Banken, der Berater Roland Berger und der Libro-Anwalt Thomas Scheiner teilnehmen werden. Mit einer Weichenstellung ist zu rechnen. Der Aufsichtsrat der Libro-Internet-Tochter Lion.cc verhandelt noch Dienstag Abend über das weitere Vorgehen mit der WAZ. Bis dato liegen den Gläubigerbanken zwei konkrete Angebote für die Übernahme von Libro vor: Neben dem Konsortium Böhm/Hofmann hat auch die britisch/Schweizer Eurobooks ein Angebot abgegeben. Das Angebot des Konsortiums Böhm/Hofmann läuft Dienstag am späten Nachmittag ab, bestätigte der Sprecher des Konsortiums, Willi Berner. Beim Bankengipfel am Mittwoch soll ein drittes, bis jetzt noch anonymes Angebot diskutiert werden. Sollte kein Interessent bis spätestens Ende Juni bei Libro einsteigen, besteht nach wie vor die Möglichkeit einer Auffanglösung durch die Banken. Experten schließen ein Insolvenzszenario aber nicht aus. In diesem Fall würde der Insolvenzfonds für die Löhne, Gehälter und Abfertigungen der rund 3.000 Libro-Beschäftigten aufkommen. Andernfalls müsste ein neuer Eigentümer die Personalkosten selbst tragen. Die Kosten für den Fonds im Falle einer Insolvenz werden mit 400 Mill. S angegeben.

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