Schwuler Dumbeldore: Amerikanische Fundamentalisten rasten aus

Wie die Nachrichtenagentur idea meldet, hat die britische Autorin der Kinderbuchreihe „Harry Potter“, Joanne Kathleen Rowling, Empörung bei vielen US-Evangelikalen ausgelöst. Bei einem Auftritt in New York hatte die 42-Jährige Schriftstellerin vor kurzem enthüllt, dass sie einen der Hauptcharaktere, den Schulleiter Albus Dumbledore, als Schwulen angelegt habe. [mehr…]

Daraufhin soll nun die Präsidentin der 2,5 Millionen Mitglieder zählenden konservativen Christlichen Koalition Amerikas, Roberta Combs, ein „Verbot der Märchenbücher“ gefordert haben. Sie ermunterten zur Homosexualität und könnten daher kein Vorbild für Kinder sein, sagte sie der britischen Tagezeitung Daily Mail. Sie selbst würde die sieben Bände über den Zauberlehrling Harry Potter, die weltweit über 335 Millionen Mal verkauft wurden, niemals ihren Kindern oder Enkeln in die Hand geben.

Nach Dumbledores „Coming Out“ haben sich Presseberichten zufolge in Internetforen Tausende US-Christen von Harry Potter losgesagt. Die Bücher sind auch wegen okkulter Inhalte auf Ablehnung bei Evangelikalen gestoßen. Der Sektenexperte Jack M. Roper erkannte im US-Fernsehsender Christian Broadcasting Network eine „Verführungskraft“: „Potter lässt Spiritismus und Hexerei wundervoll erscheinen.“

In Chemnitz sorgten im März zwei evangelikale Elternpaare dafür, dass die Lektüre des ersten Bandes aus dem Lehrplan einer fünften Klasse gestrichen wurde. Sie fühlten sich als Christen verletzt, weil Magie in den Büchern großen Raum einnehme.

Die katholische Soziologin und Buchautorin Gabriele Kuby (Rimsting am Chiemsee) zeigte sich davon angewidert, dass sich Kinder durch die Lektüre an die Welt des Okkulten gewöhnten. „Harry Potter ist ein globales Langzeitprojekt zur Veränderung der Kultur“, schrieb sie in dem bereits 2003 erschienenen Buch „Harry Potter – gut oder böse?“ Weiter stellte sie fest: „Mit der Verharmlosung von Magie dringen die Kräfte in die Gesellschaft ein, die das Christentum einst überwunden hat.“

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