Proteste gegen die ungewisse Zukunft des Kinderbuchhauses in Hamburg

„Seit fünf Jahren sind wir mit wachsendem Erfolg unserer Arbeit zu Gast im Altonaer Museum. Nun hat der neue Senat beschlossen, dieses traditionsreiche Haus ohne Prüfung von Alternativen zum 1.1.2011 zu schließen“ – diese Nachricht, die auf der Website des Kinderbuchhauses in Hamburg zu lesen ist, sorgt für Proteste, u.a. von der Arbeitsgemeinschaft von Jugendbuchverlagen.

Dagmar Gausmann-Läpple und das Team des Kinderbuchhauses erklären weiter auf www.kinderbuchhaus.de: „Es gibt zahlreiche Gründe, um diese Schließung zu verurteilen. Wir, das Team des Kinderbuchhauses, möchten unser Unverständnis für diese zerstörerische Art von Kulturpolitik zum Ausdruck bringen. Die Schließung eines ganzen Museums, die Auflösung einer gewachsenen Sammlung zerstört einen großen Teil des Gedächtnisses unserer Stadt und gibt ein verhängnisvolles Zeichen für die Wertschätzung der Kultur in Hamburg.“ Für das Kinderbuchhaus bedeute dieser Entschluss, dass man sich nach räumlichen Alternativen umsehen muss.

Das Kinderbuchhaus ruft zu Sympathie-Bekundungen auf, denn „Der Hamburger Senat, aber auch unsere Mäzene brauchen Ihre starken Argumente, um dem Kinderbuchhaus eine verlässliche Adresse zu geben.“ Der Bitte ist bereits die Arbeitsgemeinschaft von Jugendbuchverlagen (avj) nachgekommen, die folgenden Brief geschrieben hat, den wir im Wortlaut zitieren:

„Das Hamburger Kinderbuchhaus braucht ein Zuhause

Mit Bedauern und Erschrecken haben wir, die Arbeitsgemeinschaft von Jugendbuchverlagen, davon Kenntnis erhalten, dass das Kinderbuchhaus in Hamburg durch die Schließung des Altonaer Museums – eines der größten Landesmuseen Deutschlands – der räumlichen Grundlage für seine Arbeit beraubt wird.

Innerhalb von fünf Jahren hat sich das Kinderbuchhaus in Hamburg zu einer Institution entwickelt, in der Buchkultur lebendig wird. Hier finden Werkschauen bekannter deutscher Künstler und Illustratoren statt. Hier wird philosophiert, werden Geschichten geschrieben und bühnenreif umgesetzt. Doch vor allem gibt es hier die passenden Räumlichkeiten, in denen bereits über 2.000 Kinder jährlich erfahren konnten, wie Bücher entstehen.

Im Kinderbuchhaus werden Kinder wegweisend an die Welt der Bilder und der Bücher herangeführt. Das alles ist einzigartig in Hamburg – und erfüllt zugleich Vorbildfunktion für ganz Deutschland. Viele Freiwillige und die »Stiftung Maritim« haben dafür gesorgt, dass im Kinderbuchhaus lebendig gearbeitet werden konnte. Ohne die Unterstützung der Stadt wird es aber nicht gehen.

Wir, die Arbeitsgemeinschaft von Jugendbuchverlagen, unterstützen das Kinderbuchhaus in seinem vorbildlichen Einsatz im Rahmen kinderliterarischer Bildung und wünschen uns den Fortbestand dieser wertvollen Institution.“

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