Mitarbeiter protestieren bei Ganske und legen eigenes Sanierungskonzept vor. Ganske beharrt auf Schließung von Prinz

6. Juni: Knapp 40 Mitarbeiter des Mannheimer Prinz Medienhauses fahren nach Hamburg, um mit Prinz-Eigentümer Thomas Ganske über Alternativen zur bevorstehenden Schließung des Hauses zum 30. Juni zu reden (von der Kündigung wären 86 Mitarbeiter betroffen). Nach einer Protestkundgebung vor dem Verlagsgebäude, der sich Hamburger Vertreter der IG Medien, der HBV und des Industriepfarramtes angeschlossen hatten, erklärte sich Ganske zu einem Gespräch bereit. Prinz-Geschäftsführer Jörg Swidersky blieb der Gesprächsrunde fern. In einer anderthalbstündigen Unterredung bat die Delegation Thomas Ganske eindringlich, das Sanierungskonzept der Prinz-Mitarbeiter zu prüfen, da das in der Einigungsstelle nicht ausreichend geschehen war. Ganske jedoch beharrte auf seinem Standpunkt, dass das Konzept des Medienhauses gescheitert sei und signalisierte keinerlei Gesprächsbereitschaft über eine Weiterführung von Prinz unter den veränderten Bedingungen. Die Delegation forderte Ganske weiterhin auf, erhebliche Nachbesserungen im Sozialplan vorzunehmen. Die Prinz-Belegschaft hatte sich zu dieser Protestfahrt entschlossen, weil Ganske der wiederholten Bitte des Betriebsrates, nach Mannheim zu kommen, um Sanierungsvorschläge zu besprechen, nicht nachgekommen war. Der Aufforderung hatten sich u.a. Gregor Gysi und Mannheims Oberbürgermeister Gerhard Widder angeschlossen. Die Prinz-Mannschaft ist nach wie vor nicht bereit, der Vernichtung ihrer Arbeitsplätze tatenlos zuzuschauen und den vorgeschlagenen schwachen Sozialplan zu akzeptieren. Sie hat ein Sanierungskonzept zum Erhalt des Hauses entworfen und arbeitet derzeit mit fachkundiger Unterstützung von außen in verschiedenen Arbeitsgruppen u.a. an einem Business-Plan, einer Kundenanalyse und einem Flächenkonzept. Prinz steht in engem Kontakt mit dem Amt für Wirtschaftsförderung der Stadt Mannheim, das seine Unterstützung zugesagt hat. Gesucht wird derzeit nach einem kompetenten Geschäftsführer und Kapitalgebern.

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