Minister kritisiert Preispolitik von Wissenschaftsverlagen beim Kartellamt / Monopol werde ausgenutzt

Die Preisbindungsdiskussion scheint sich dem Ende zu zu neigen. Doch Ruhe kehrt nicht ein, die Branche hat ein neues Thema: Niedersachsens Wissenschaftsminister Thomas Oppermann (SPD) hat, wie dpa meldet, das Bundeskartellamt aufgefordert, die Preispolitik großer wissenschaftlicher Verlagskonzerne zu überprüfen. Die Verlage nutzten ihr Monopol auf Kosten der Hochschulbibliotheken und letztlich des Steuerzahlers aus, kritisierte Oppermann am Freitag.
Laut Oppermann seien Preissteigerungen von 30 Prozent pro Jahr keine Seltenheit. «Dieses Geschäftsgebaren droht sich zu einer ernsthaften Gefahr für die Wissenschaft zu entwickeln», hieß es.
Oppermann begründete seinen Appell mit «exorbitanten Preissteigerungen» bei internationalen wissenschaftlichen Fachzeitschriften besonders bei Veröffentlichungen in den Natur- und Ingenieurwissenschaften sowie der Medizin. Seit Jahren drehten die Verlage an der Preisschraube, ohne dass gestiegene Produktionskosten oder Wechselkursschwankungen dies rechtfertigen könnten.

«In bestimmten Spezialgebieten vertreibt weltweit ein einziger Verlag alle anerkannten Fachzeitschriften und diktiert den Bibliotheken die Preise», sagte Oppermann. «Hochschulen, die diese immensen Kosten nicht länger tragen können oder wollen, werden von den entscheidenden wissenschaftlichen Diskussionen abgeschnitten.» Eine solche Preispolitik habe nichts mehr mit fairem Wettbewerb zu tun.

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