LIBRO im Überlebenskampf

Die angeschlagene Buchhandelskette Libro kämpft ums Überleben: Noch in dieser Woche soll in einem weiteren Gespräch mit den Gläubigerbanken der genaue Liquiditätsbedarf abgeklärt werden. Zuletzt war von einem kurzfristigen Kapitalbedarf von rund 21,8 Mill. Euro die Rede. Die notwendige Finanzspritze müsste nach Meinung der Banken von den Eigentümern, vor allem von den Finanzierungsgesellschaften UIAG und der Deutschen Beteiligungs AG (DBAG) kommen. Erst dann könne man, wie der STANDARD heute meldet, von einem Schuldennachlass reden. Die Zeit drängt aber, denn Lücken im Libro- und Amadeus-Sortiment lassen die Umsätze bereits schrumpfen. Im Unternehmen geht man allerdings laut STANDARD davon aus, dass nur ein neuer Investor Kapital zuschießen werde. Die Alteigentümer seien, so Insider, nicht dazu bereit. Die Bankverbindlichkeiten sollen bei einem Umsatz von rd. 780 Mio. Mark bei knapp 330 Mio. Mark liegen. Größter Gläubiger mit einem Kreditvolumen von rund 700 Mill. S ist die Bank Austria/CA, gefolgt von der Oberbank mit 420 Mill. S, der Deutschen Bank und der Erste Bank mit jeweils 290 Mill. S, der Raiffeisen Wien/NÖ und der PSK mit jeweils 200 Mill. S, der RZB mit 120 Mill. S und der Bank f. Kärnten und Steiermark mit 80 Mill. S. In diesen Tagen steht auch die Auszahlung der Gehälter für die rund 3.100 Mitarbeiter an. In den nächsten Tagen sollen in den größeren Libro-Filialen Betriebsversammlungen abgehalten werden. Sorgen bereiten der Belegschaft die bereits vermehrt auftretenden Lücken im Sortiment. Aktuelle Ware kann in vielen Fällen nicht mehr nachgeordert werden. Insider schätzen, dass die Umsätze daher bereits um 20 Prozent unter dem Plan liegen.

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