Lesetipp Standard: Österreichische Bahn setzt „Eurocity 656 Leopold Stocker Verlag“ auf die Schiene / Oberlandesgericht Steiermark: Verlag darf als rechtsextrem eingestuft werden

Wer frühmorgens mit dem Zug von Graz nach Wien fährt, muss damit rechnen, im Eurocity 656 Leopold Stocker Verlag begrüßt zu werden, schreibt der österreichische Standard heute auf seinen Online Seiten. Und begründet dies weiter: „Denn der von Wolfgang Dvorak-Stocker geleitete Grazer Verlag hat sich die Verbindung als Werbefläche gemietet. Dass der Verleger rechtsextremes Gedankengut publiziert, wurde erst 2006 durch das Landesgericht für Zivilrechtssachen und das Oberlandesgericht Steiermark bestätigt: So gilt Kritik an Autoren und Veröffentlichungen dieses Verlags, sie seien `rassistisch´, `antisemitisch´ und `rechtsextrem´, als `zulässiges Urteil´.

Doch die ÖBB übersahen diese Seite ihres Kunden, wie Harald Guzdek, Chef des Verkehrsverlags Medienkonsulting, der für die ÖBB Züge an Firmen oder Organisationen `verkauft´, dem Standard erklärt. Der Verlag ist auch bekannt für Fachliteratur im Bereich Landwirtschaft und Imkerei. Was Stocker sonst – etwa im Ares-Verlag – herausgibt, ließe sich `nach Erstüberprüfung nicht feststellen´. Auch Ehrungen des Verlagshauses durch die Steiermark und die Republik hätten Guzdek `beruhigt´.

`Als ich dann gehört hab, was das für ein Verlag ist, hab ich mich geärgert. Wir wollten das sofort auflösen, aber der Kunde besteht auf dem Vertrag.´ Und so fährt der Zug, für den der Verlag laut Guzdek 9250 Euro pro Jahr zahlt, noch bis Dezember 2007 weiter, eine Verlängerung schließen die ÖBB allerdings aus.“

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