Was als Gerücht kursierte und bei vielen Medien schon als Tatsache gehandelt wurde, findet nun seine offizielle Bestätigung. Der Verlag Klett-Cotta übernimmt zum Jahreswechsel 100% des Junfermann Verlags in Paderborn.
Der Verkauf erfolgt aus Altersgründen des Verlegers Dr. Reinhard Martini, der ohne Nachfolge im Verlag ist. Martini hat die zukünftige Zusammenarbeit schon fünf Jahre geprobt: Nachdem sich Klett-Cotta 2007 mit 10% an Junfermann beteiligt hat, wurden die Anteile bis zum Ende des Jahres 2011 aufgestockt. Damit baut Klett-Cotta sein Engagement in der Psychologie aus. Der Standort Paderborn wird erhalten bleiben. Seit 2010 besteht bereits eine Vertriebsgemeinschaft.
„Junfermann ist einer der wichtigsten und umsatzstärksten Fachbuchverlage für Psychologie in Deutschland“, heißt es in der Pressemitteilung. Schwerpunkte des heutigen Programms sind neben Kommunikation, Coaching und Beratung, aktiver Lebensgestaltung sowie Psychotherapie auch NLP und Trauma-therapie. Zum Portfolio gehören auch die Zeitschrift „Kommunikation & Seminar“ und die „Zeitschrift für Transak-tionsanalyse.
Klett Cotta übernimmt damit ein Traditionshaus. Seine Geschichte führt bis ins Jahr 1659 zurück, als der Verlag von Fürstbischof Friedrich Adolph von der Reck gegründet wurde. 1763 erwarb der „Hofbuchdrucker“ W.A. Junfermann, der Namensgeber des Verlages und Vorfahre des heutigen Verlegers, das Privileg zum Druck und Verlag der Volksschulbücher für das Hochstift Paderborn.
Der Verlag Klett-Cotta pflegt seit seiner Gründung im Jahr 1977 ein breites psychologisches und psychotherapeutisches Programm. Zunächst mit einem Schwerpunkt in der Psychoanalyse kommen später der Familientherapie, der Systemische Therapie, der Verhaltenstherapie sowie der „Themenzentrierten Interaktion“ (TZI) besondere Bedeutung zu. Im Jahr 1999 übernahm Klett-Cotta die Reihe „Leben Lernen“ vom Pfeiffer-Verlag, die sich an PsychotherapeutInnen, an Fachleute aus den helfenden Berufen sowie an alle psychologisch Interessierten und nach Lösung ihrer Probleme Suchenden wendet.
