Internet-Verband kritisiert Online-Shops. Mangelhafter Einkaufskomfort und Verbraucherschutz

Köln (AP). Einkaufskomfort, Verbraucherschutz und Sicherheit werden nach Einschätzung des Verbandes der deutschen Internet-Wirtschaft, Eco Electronic Commerce Forum, in Online-Shops klein geschrieben. Der Verband mit Sitz in Köln teilte am Montag nach einer Untersuchung vonmehr als 1.000 Shops mit: „Vom Traum des virtuellenEinkaufsparadieses ist das Angebot der Internet-Läden derzeit meilenweit entfernt. Für die meisten Shops kann man nur die Note ‚mangelhaft‘ vergeben. „Der Kunde kann Eco zufolge in 23 Prozent aller Internet-Warenhäuser überhaupt keine rechtlich verbindliche Bestellung aufgeben, weil die allgemeinen Geschäftsbedingungen auf der Webseite nicht ausgehängt seien. Der Einkaufskorb sei in der virtuellen Einkaufswelt noch nicht die Norm. Gar ein Viertel aller untersuchten Online-Shops biete keine Warenkorbfunktion an. Auch beim Kassieren seien die Einkaufsläden im Internet kaum besser als jeder Supermarkt. 75 Prozent der Online-Shops verwiesen den Kunden auf den althergebrachten und wenig verbraucherfreundlichen Versand per Nachnahme. Lediglich 20 Prozent akzeptierten eine Kreditkarte, nur fünf Prozent lieferten gegen Lastschrift/Rechnung. Das moderne Internet-Bezahlverfahren SET (Secure ElectronicTransaction) setze nicht einer der untersuchten Online-Shops ein. Das Sicherheitsbewusstsein der Online-Händler ist der Studie zufolge verschwindend gering. 82 Prozent übertrügen die Bestelldaten und alle anderen Angaben der Kunden unverschlüsselt über das Internet. Nur 18 Prozent setzten auf die sichere Datenübermittlung mit SSL (Secure Socket Layer), die als technischer Standard gelte. „Wer trotzdem per Internet zuschlagen will, wird möglicherweise von den zusätzlichen anfallenden Versandkosten abgeschreckt, sofern er diese überhaupt auf der Webseite entdeckt“, teilte der Verband mit. 43 Prozent wollten mehr als zehn Mark extra für die Auslieferung kassieren. Lediglich 17 Prozent der Online-Händler kämen auf die Idee, einen Bruchteil des eigenen Kostenvorteils, den die Internet-Präsenz gegenüber Ladengeschäften verursacht, durch kostenlosen Warenversand an den Verbraucher weiterzureichen. Die Untersuchung von Eco wurde den Angaben zufolge gemeinsam mit dem E-Commerce-Spezialisten vivendo Internet AG durchgeführt.

Kommentare (0)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert