Frankfurter Verleger schreiben offenen Brief an Petra Roth zur Schließung von Stadtteilbüchereien

In einem offenen Brief an die Frankfurter Oberbürgermeisterin Petra Roth protestieren mehrere prominente Frankfurter Verleger gegen den Vorschlag Roths, bis zu 50 Prozent der Stadtteilbüchereien am Main zu schließen.
Hier der Brief im Wortlaut:

Sehr geehrte Frau Oberbürgermeisterin Petra Roth,

die unterzeichnenden Frankfurter Verlage weisen den Vorschlag
der CDU zurück, ein Drittel bis die Hälfte der Stadtteilbüchereien
zu schließen. PISA hat gezeigt, welchen Nachholbedarf es in
Deutschland an Lesekompetenz gibt. Eine Lernstudie von Stiftung
Lesen belegt, dass gerade Schüler und Jugendliche Bibliotheken
nutzen: Im Jahr 2000 haben 73% der befragten Schüler (bis 19 Jahre)
angegeben, eine Bücherei in der Nähe (gut erreichbar) zu haben.
47% der befragten Schüler haben diese Bücherei in den letzten
12 Monaten benutzt, 29% vor länger als einem Jahr.

Vor diesem Hintergrund wäre es eher notwendig, das Angebot von
Büchern und damit die „Konfrontation“ mit Lektüre vor Ort
auszuweiten, statt die Verfügbarkeit von Büchern nach dieser
Methode einzuschränken. Das Verständnis von Texten ist eine
unabdingbare Voraussetzung für Wohlstand und Wachstum.
Wir dürfen nicht den Ast absägen, auf dem wir sitzen.

Mit freundlichen Grüßen

Thomas Carl Schwoerer / Campus Verlag
Wolfgang Ferchl / Eichborn Verlag
Joachim Unseld / Frankfurter Verlagsanstalt
Vittorio Klostermann / Klostermann Verlag
Monika Schoeller / S. Fischer Verlag
Klaus Schöffling / Schöffling & Co.
KD Wolff / Stroemfeld Verlag
Suhrkamp Verlag
Jürgen Diessl / Wirtschaftsverlag Carl Ueberreuter

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