Der Denker – Wie Sie mit einem selbst erarbeiteten Menschenbild Führungsverantwortung übernehmen

Der Denker

In der zweiten Folge seiner neuen Serie CHEFT(I)YP stellt Helmut Benze, in
BuchMarkt 03/2008 Seite 56 den Denker vor, einen Cheftyp, der sehr intensiv über sein Selbst- und Menschenbild nachgedacht hat, ehe er sich die Führungsverantwortung zutraute. Vorgesetzte, die ausgeprägt nachdenklich, oft philosophisch an Führungsaufgaben herangehen, verstehen Unternehmen in erster Linie als Wertegemeinschaften, die sich auf dem Fundament eines verbindlichen Wertekanons zu Leistungsteams entfalten. Sie arbeiten höchst effektiv.
In den Handbibliotheken dieses Cheftyps sind selten Rezeptbücher über gute Führung, dafür um so mehr literarische, philosophische und psychologische Werke zu finden. Nachfolgend fünf von einigen Dutzend Büchern, die der Denker immer wieder zu Hand nimmt und seinen Kollegen als bewährte Begleiter und Wegweiser empfiehlt:

STEFAN ZWEIG: Die Welt von Gestern, Erinnerungen eines Europäers, Büchergilde Gutenberg
„Inspirierend und fesselnd durch Zweigs Rechenschaftsbericht u. a. über die
Qualitätsmaßstäbe eines herausragenden Schriftstellers, Maßstäbe, die sich gut auf die Führung einer Buchhandlung übertragen lassen. Wegweisend durch Zweigs Vorbild, aus der Konzentration auf das wirklich Wesentliche Kraft für beständige Leistung zu ziehen.“

ARTHUR SCHOPENHAUER: Sämtliche Werke, F. A. Brockhaus, Diogenes Verlag
„Zunächst hat Schopenhauer mich durch seine wahnhaft wirkende Frauenverachtung wütend gemacht. Dann hat mich überrascht, wie exzellent ein Philosoph kaufmännisch argumentieren und erfolgreich agieren kann. Meine
Betrachtung der Welt und besonders meines Berufes wird durch Schopenhauers
Art beeinflusst, alle Denksysteme in Frage zu stellen. Seine Moral des aufrichtigen
Mitleids bestimmt mein Abwägen zwischen Empathie und entschlossenem Handeln.“

HANS-GEORG GADAMER: Gesammelte Werke, Mohr Siebeck / UTB
„Gadamers Persönlichkeit, seine Klarheit und seine Bescheidenheit bei aller Brillanz, sowie die Schönheit seiner Sprache haben mich in Bann gezogen.
Gadamer lesen bedeutet für mich immer wieder, meine Erfahrungen im Berufsalltag, zumal in der Führungsarbeit, an den Erfahrungsmöglichkeiten von Wahrheit in Philosophie, Kunst und Geschichte zu messen. Gadamer hilft mir, der enormen Beschleunigung in Beruf und Gesellschaft gewachsen zu bleiben.“

HORST-EBERHARD RICHTER: Der Gotteskomplex, Die Geburt und die Krise des Glaubens an die Allmacht des Mensche, Psychosozial Verlag, edition psychosozial
HORST-EBERHARD RICHTER: Patient Familie, Entstehung, Struktur und
Therapie von Konflikten in Ehe und Familie, Psychosozial Verlag, edition psychosozial

„Richters gewinnende Glaubwürdigkeit, seine immerwährendes Bemühen darum,
dem Menschen und gesellschaftlichen Einrichtungen (wie Familie oder
Arbeitsgruppe) gerecht zu werden, sind Leitbild für meinen Umgang mit Menschen.
Richters Eintreten für Friedfertigkeit und Frieden, für eine eher weiblich orientierte
Medizin und Psychotherapie und vor allem seine sanfte Beharrlichkeit im der
Bearbeitung von Konflikten sind für mich Maßstäbe geworden.“

FRIEDEMANN SCHULZ VON THUN / JOHANNES RUPPEL / ROSWITHA
STRATMANN: Miteinander reden, Kommunikationspsychologie für Führungskräfte, Rowohlt TB Verlag

„Kein anderer Kommunikationspsychologe vermag die Grundlagen menschlicher Kommunikation und die daraus ableitbaren praktischen Folgerungen besser,
anschaulicher und motivierender darzustellen wie Schulz von Thun in seinen
grundlegenden Werken (alle im TB bei Rowohlt).
Dieses Gemeinschaftswerk hat mir die Augen für die entscheidende Rolle
professioneller, psychologisch angelegter Kommunikation in der Menschenführung
geöffnet.“

Helmut Benze

Falls Sie den vorhergehenden Tipp verpasst haben:
Die Seglerin: Wie Sie durch Selbstcoaching Führungsverantwortung lernen, [mehr…]

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