C.H.Beck feiert mit Ernst Augustin in den 80. Geburtstag

Ernst Augustin, Wolfgang Beck

Doc Not Yet wird Ernst Augustins Spitzname mindestens für die nächsten 10 Jahre lauten, denn der weitgereiste Arzt für Psychiatrie, der von seiner Einbildungskraft sagt, „meine Phantasie ist zu allem fähig“, erzählte den zahlreichen Geburtstagsgästen gestern Nacht im Münchner Szenelokal Ampere von einem Missverständnis, das sich in der Neujahrsnacht 1958 im Afghanischen Kandahar unter Amerikanern ereignete. Diese pflegen lange vor Mitternacht alle Gäste mit „Happy New Year“ zu begrüßen, worauf der eben aus Deutschland angereiste Augustin stets erwiderte „Not yet“. Die Amerikaner glaubten daraufhin, der neue Arzt aus Germany heiße Mr. Not Yet.

Eva Gesine Baur zog in ihrer Laudatio wundersame Parallelen zwischen Augustin und Rübezahl („auf die nächsten 80 Jahre“), Uwe Timm erinnerte an gemeinsame Lesungen in Frankreich und an Augustins Gestaltungs- und Veränderungswillen. Thomas von Steinaecker stellte Augustins Prosa als unwiderstehliche Parallelwelt dar und Münchner Kulturreferent Hans-Georg Küppers versprach eine Ernst-Augustin-Straße, sofern dieser den noch ausstehenden München-Roman liefere.

Nach seinen großen Romanen „Raumlicht. Der Fall Evelyne B.“, „Eastend“, „Der amerikanische Traum“, „Gutes Geld“ u.a., damals bei Suhrkamp, wechselte der Wahlmünchner Augustin vor fünf Jahren zu C.H. Beck, wo soeben die Jubiläumsausgabe in neun Bänden seiner Romane und Erzählungen erschienen ist. Da haben sich nicht nur drei gefunden: Verleger Wolfgang Beck, Lektor Martin Hielscher und Ernst Augustin, fast der ganze literarische C.H.Beck-Verlag tanzte mit Dieter Dorn, Tilman Spengler, Wolfgang Balk u.v.a. zu Salsa in Augustins Geburtstag hinein. Und bis zum Neunzigsten heißt es wieder „not yet“.

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