… bringt Kinder nicht zum Lesen

Der Erfolg der Harry Potter-Bücher hat entgegen weit verbreiteter Annahme nicht dazu geführt, dass Kinder wieder mehr lesen. Das ist das Ergebnis einer britischen Marktstudie, die am Sonntag in London veröffentlicht wurde.
Demnach ist die Zahl der verkauften Kinderbücher in Großbritannien 2001 zum vierten Mal in Folge gesunken, von 109 auf 104 Millionen Exemplare. „Bisher schien fest zu stehen, dass der Potter-Trend für die Kinderliteratur Wunder gewirkt hätte“, sagte Steve Bohme von der Gesellschaft Book Marketing.
„Die Wahrheit ist, dass Harry Potter nur für sich selbst Wunder gewirkt hat.“ Da die Potter-Bücher einen so großen Anteil des Marktes ausmachten, habe sich die Situation für andere Kinderbuch-Autoren stark verschlechtert.
Der hohe Preis der Bestsellerserie von Joanne K. Rowling führt demnach dazu, dass Eltern ihren Kindern insgesamt weniger Bücher kaufen. Dazu komme, dass die Kinder mit den dicken Büchern über die Abenteuer des Zauberlehrlings länger beschäftigt seien und dazu tendierten, sie mehrmals zu lesen.
Ein großer Teil der Potter-Bücher werde ausserdem gar nicht von Kindern, sondern von Erwachsenen gelesen. Der Untersuchung zufolge wurden 1999 noch 71 Prozent der Potter-Bücher für 8- bis 14-jährige gekauft, 2001 aber nur noch 36 Prozent.

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