Bilder von gestern: Rowohlt-Vertriebschef Lutz Kettmann wurde gefeiert

„30 Jahre am Ruder, 60 Jahre hart am Wind“ – das war das Motto, nach dem Rowohlt-Verleger Alexander Fest und Rowohlt-Kaufmann Peter Kraus vom Cleff die Mitarbeiter aus dem Verlag und einige wenige Weggefährten und Freunde gestern ins Schloss nach Reinbek eingeladen hatten.

Die bewusst unspektakuläre, aber würdige Feier galt ihrem Geschäftsführer-Kollegen Lutz Kettmann, der vor einem Monat sein 30stes Verlagsjubiläum und vor zwei Tagen, d.h. am 29. November seinen 60sten Geburtstag gefeiert hatte. Welcher Verlag in dieser Größenordnung hat heute noch einen Mann in seinen Reihen, der sein Berufsleben solange „seinem“ Verlag gewidmet hat. Es wurde deutlich: Rowohlt ist Lutz Kettmann, Kettmann ist Rowohlt.

Uwe Rosenfeld (bei S.Fischer in der Kettmann-Position) hat den Rowohlt-Vertriebschef auf buchmarkt.de beschrieben [mehr…] – und auch die Redner des mittäglichen Empfangs gestern zeichneten treffend das Bild des Admiralssohns nach, der „ein Glücksfall für den Verlag“ war und ist, „ein Buchhändlerversteher“ – maßgeblich für den Erfolg des Verlags verantwortlich, der in diesem Jahr das erfolgreichste Jahr seiner Verlagsgeschichte wird vorweisen können.

Es war zu greifen: Bei allen Reden klang in jedem Satz die Bewunderung über eine einzigartige Lebensleistung mit – und auch der Dank an Kettmanns Vorgänger Horst Varrelmann, der „diesen Goldfisch an Land gezogen“ und geprägt hat. Es wurde deutlich: In die Reihe der legendären Rowohlt-Vertriebsleute Karl Hintermeier, Horst Varrelmann und Kettmann hat sich der leidenschaftliche Segler nicht nur würdig eingereiht, sondern auch seine Vorgänger im Amt an prägender Wirkungskraft übertroffen – nach einer einfachen Maxime: „Nicht nach der Regel schießen, sondern aufs Ziel“, und das mit „profunder Marktkenntnis, mit Disziplin, immer im Dienste des Unternehmens und ebenso immer mit höchstmöglichen Einsatz“.

Ein Supermann also, der da gestern gefeiert wurde? War nicht gerade vor wenigen Tagen in Reinhold Joppich schon ein anderer Supermann mit ähnlicher Bedeutung für seinen Verlag und ähnlicher Vita (25 Jahre bei KiWi und auch 60 geworden) [mehr…] gefeiert worden? Alexander Fest lieferte eine Erklärung: „Es gibt den spielerischen Vertriebs(super)mann. Und es gibt den gradlinigen Strategen“.

Mit sichtlich nur einer erkennbaren Schwäche: Fest, dem Augeschein nach selbst Raucher, zitierte angesichts der vielen glimmenden Zigaretten seines Co-Geschäftsführers einen Satz von Churchill: „Wir sind alle Würmer, aber ich glaube, Lutz Kettmann ist ein Glühwürmchen“. Darin waren sich alle Redner einig (und es klang glaubwürdig nicht nach bestellten Lobeshymnen): Lutz Kettmann sei ein „leuchtendes Beispiel für Kontinuität, Kreativität und Gradlinigkeit“ – aber das schienen die Rowohlt-Außendienstler schon damals vor vielen Jahren bei seiner Berufung zum Vertriebschef gewusst haben. Sie waren – das verriet Inge Krahn, die damals dabei war – gefragt worden, ob sie den Varrelmann-Schüler als Chef akzeptieren würden. Ihr Votum für ihn fiel schon damals einstimmig aus.

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