„Ab in die Mitte!“: Klaus Firnig über erweiterte Vertriebskonzepte, Entrümpelung und Potential in der Hauptstadt

Nachdem bereits vor zwei Jahren die Redaktionen der Imprints Egmont Balloon und Egmont Comic Collection nach Berlin umgezogen waren und im Mai die Imprints Lyx und Ink an Bastei Lübbe verkauft wurde, soll der bereits im Mai angekündigte Umzug der Egmont Verlagsgesellschaften mbH von Köln nach Berlin in Kürze abgeschlossen sein:

Ab dem 01.11.2016 ist der Kölner Verlag gemeinsam mit der Egmont Ehapa Media GmbH in neuen Räumlichkeiten an der Spree ansässig. Das war Anlass heute für Fragen an Egmont-GF Klaus Firnig:

Es ist bald geschafft, der Umzug in die Hauptstadt ist in Kürze abgeschlossen. Wie lange haben Sie diesen Umzug vorbereitet?

Klaus Firnig:“Es ist
das erste Mal seit den
80er Jahren, dass wir wieder
alle unter einem Dach sind“

Klaus Firnig: Angedacht haben wir das Ganze bereits im vergangenen Jahr, als der Umzug von Ehapa innerhalb Berlins anstand. Da haben wir uns Räumlichkeiten gesucht, die auch Platz für die Kölner Kollegen bieten. Nachdem bereits vor zwei Jahren die Redaktionen der Imprints Egmont Balloon und Egmont Comic Collection nach Berlin umgezogen waren und im Mai die Imprints Lyx und Ink erfolgreich an Bastei Lübbe verkauft wurden, ist nun der Zeitpunkt gekommen, unsere restlichen Kölner Imprints Egmont Schneiderbuch und Egmont Manga ebenfalls nach Berlin zu holen.

Wo geht‘s denn hin?

Ab in die Mitte! Unsere Büros in der Alten Jakobstraße liegen sehr zentral und sind mit der U-Bahn-Linie U2 gut erreichbar. Dort haben wir auf drei Stockwerken eine moderne Arbeitsumgebung geschaffen, um mit einer Mischung aus Open Space und kleineren Büros ein optimales Betriebsklima zu unterstützen.

Wie gestaltet sich der Umzug jetzt konkret?

Arbeitsplätze für 32 Kollegen, teils aus Köln zugezogen, teils neu im Team, sind eingerichtet, die Computer stehen bereit und die aktuell 75 Kollegen im Bereich Magazin und Buch freuen sich auf die neuen Mitbewohner in der Alten Jakobstraße. Die Vorhut machte Sales Manager Peter Kaboth, der bereits am 1. September sein neues Berliner Büro bezog. Die übrigen Kölner Kollegen ziehen im Lauf der nächsten Wochen um und ab dem 1. November werden wir in Berlin komplett sein.

Wie muss man sich Egmont in Berlin dann vorstellen?

Es ist das erste Mal seit den 80er Jahren, dass wir wieder alle unter einem Dach sind. Die Zeiten waren dafür nie besser geeignet. Und auch wenn einige der Kollegen sicherlich den Karneval in Köln vermissen werden, hat Berlin ja auch das eine oder andere an lustigen Gegebenheiten zu bieten. Zwischen Karneval der Kulturen und der Lachnummer Berliner Großflughafen gibt es viel Anlass für Heiterkeit und Lebensfreude. Berlin unterscheidet sich also gar nicht so sehr von Köln.

Wie wird sich die Zusammenarbeit mit Egmont Ehapa Media gestalten?

Sowohl inhaltlich als auch vertrieblich gab es noch nie so viele Synergie-Potentiale zwischen dem Magazin- und dem Buchbereich, gerade in Bezug auf starke globale Lizenzen. Themen wie Trolls, Mia and me, Minions oder auch Disney-Themen wie Sofia die Erste und auch das neue starke Thema Lion Guard, zeigen auf welch enormes Potential hier schlummert.

Was heißt das strategisch für Sie in Richtung Buchhandel?

Wir werden in den nächsten Jahren hart daran arbeiten, gerade den Buchhandel davon zu überzeugen, bei den globalen Lizenzthemen noch stärker zuzugreifen und dieses Segment als Wachstumsfeld zu begreifen. Der Nebenmarkt hat hier proportional einen noch zu hohen Anteil am Umsatz.

Was ändert sich sonst noch am neuen Standort?

Wir werden uns vertrieblich verstärken, um hier noch schlagkräftiger aufgestellt zu sein. Eine weitere Chance auf Wachstum finden wir seit drei Jahren im Manga-Segment, das jedes Jahr zweistellig zulegt. Zusammen mit unserem Verkaufsleiter für Comic und Manga, Markus Iking, werden wir hier für den Handel verbesserte Vertriebskonzepte anbieten, um das Segment noch attraktiver zu gestalten. Also Potentiale über Potentiale.

Ihre Grundstimmung jetzt?

Ich bin sehr zufrieden mit der Weichenstellung für die Zukunft, die wir bereits auf den Weg gebracht haben. Natürlich wird es gerade im ersten Jahr noch viel zu tun geben. Prozesse müssen überarbeitet und gegebenenfalls auch die Zuständigkeiten überprüft werden. Aber so ein Umzug ist auch eine einmalige Chance, zu entrümpeln und zu hinterfragen. Ich weiß, dass sich meine Kollegen ebenfalls darauf freuen und gemeinsam mit mir hart daran arbeiten werden.

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