Friedenspreis des Deutschen Buchhandels Der bildende Künstler erhält den Preis am kommenden Sonntag

Claudia Paul, Anselm Kiefer, Gottfried Honnefelder

„Vielleicht ändere ich ab Sonntag meine Karriere“, antwortete Anselm Kiefer scherzhaft auf die Frage nach dem Inhalt seiner Rede in der Paulskirche.
Gottfried Honnefelder, Vorsteher des Börsenvereins, hatte zum Inhalt, der ihm bekannt ist und den er natürlich nicht verrät, nur gesagt, dass es um das Thema „Künstler sind auch Schriftsteller“ geht.

In der Pressekonferenz, die soeben zu Ende gegangen ist, wurde Anselm Kiefer zunächst gefragt, ob er sich in der Begründung der Jury wiederfinde. Er antwortete: „Das ist nicht die richtige Frage. Viel wichtiger ist es, ob die Jury sich in meinen Bildern wiederfindet.“

Zum Preisträger-Findungsprozess erklärte Gottfried Honnefelder, dass es nun an der Zeit sei, den Friedenspreis an einen bildenden Künstler zu veleihen, denn noch nie erhielt ein Kunstschaffender dieses Genres die seit 1950 jährlich vergebene Auszeichnung. In der Jury stimmte eine überwältigende Mehrheit für Anselm Kiefer.

Gottfried Honnefelder erklärte auch, dass der Friedenspreis kein politscher Preis sei, wohl aber so verstanden werde.

Bei Anselm Kiefer wird das Finden des Friedensgedankens in seinem Werk kontrovers diskutiert. Doch für ihn bedeuten Trümmer und Zerstörung implizit auch einen Neuanfang.

Der diesjährige Friedenspreisträger verriet ebenfalls, dass er gerne Schriftsteller geworden wäre, sich aber für eine künstlerische Ausdrucksweise entscheiden musste. „Ich bin manchmal neidisch auf die Schriftsteller, sie kommen mit wenig Material aus – ein Bleistift genügt“, sagte Anselm Kiefer.

Er selbst schreibt jeden Tag – Einf’älle, Gedanken, innere Auseinandersetzungen – für ihn ist das der Frieden im Kopf.

JF

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