Jetzt hier für Sie wieder jeden Tag auf der Messe unterwegs: Der Messe Mayer. Klicken Sie, lesen Sie mit – und verstehen Sie die Buchmesse!
Liebe Freunde,
herzlichen Glückwunsch! Also uns! Denn wir werden 50! Unser Magazin BuchMarkt hatte 1966 seinen ersten Messe-Auftritt! Das einzige Jahrzehnt, in dem sich „betulich“ und „rebellisch“ nicht ausschlossen! Aber dies nur nebenbei. Denn obwohl wir das natürlich freudvoll feiern, steht für die nächsten Tage wieder unser Gastgeber Buchmesse im Mittelpunkt.
Herzlich willkommen zur International-Frankfurterischen Buchmesse 2017! Extra zu dieser Messe wurde eine neue Edition von Hello Kitty herausgebracht:
Sicherheit wird also auch dieses Jahr wieder groß geschrieben.
Apropos Sicherheit: Mit Sicherheit werde ich erst einmal die ganzen hässlichen Werbe-Aufkleber von der letzten Messe von meinem Aktenkoffer herunterschaben. Dass mir die eBuch und BLV auch immer wieder diesen Rotz draufknallen müssen!
Denn ich brauche doch wieder Platz für neuen Rotz! Zum Beispiel den FBM-Sticker für Messe-VIPs:
Und was kann dieser Aufkleber? Als Träger dieser Vignette erfahre ich besondere, herausragende Angebote und Vorteile, die kein anderer Messegast in Anspruch nehmen kann!
PRESSEKONFERENZ
Aber bevor es für mich soweit ist, beginnt jede Messe mit ihrer feierlichen Eröffnungskonferenz. Weil dieses Jahr der Künstler David Hockney der Gastredner ist, bin ich besonders früh erschienen. Ich wollte dieses Jahr auf keinen Fall der letzte sein.
Markus Gogolin von der Messe machte mich auf ein Kuriosum aufmerksam: Auf der Fensterbank draußen lag eine Calvin-Klein-Unterhose.
Der Tag wurde eröffnet von Pressesprecherin Katja Böhne, dem Verbandsvorsitzenden Heinrich Riethmüller und natürlich Kapitän Juergen Boos, dem Erfinder der Buchmesse, dem auch das ganze Gelände und alle Bücher gehören. Und die Mikrofone.
Themen waren natürlich die Flüchtlingskrise und der GEMA-Rückzahlungsskandal. Aber immerhin haben wir sechs syrische Aussteller dieses Jahr! Und beim Thema GEMA ist der eigentliche Skandal, dass wir zwar um die bedrohten Verlage bangen, aber gar kein Wort mehr über die verlieren, die wir bereits verloren haben.
Wo sind Monsenstein & Vannerdat dieses Jahr?
Auch wurde in diesem Zusammenhang der „Wert des Wortes“ kritisch reflektiert. Doch für mich lautete der furchtbarste Ausdruck dieser Eröffnungsrede „Start-Up Accelerator ContentShift“. Ich weiß gar nicht, was das ist, aber es klingt so furchtbar, dass mein Notizblock sofort in Flammen aufging, als ich es notieren wollte.
Und dann kam David Hockney.
Zum Glück kein Niederländer. Das kann nämlich leicht passieren, wenn man die Niederlande (und Flandern) als Gastland wählt. (Sorry, Holland, aber David Hockney hatte Zeit!) Nicht nur finden Herr Boos und ich seine Werke grandios, sondern ich wusste gar nicht, was Hockney für ein lakonischer, drolliger Mensch ist. Er präsentierte zum Beispiel ein Gemälde von einem Mehrfachstecker, in den nicht alle Kabel passen, und sagte einfach nur „Will Europe fit together?“ Da habe ich schon sehr gelacht.
Eine Diaschau mit Werken, die der 79jährige Hockney auf PC und Tablet schuf, wurde präsentiert. Am besten fand ich, dass Hockney währenddessen lange und andächtig schwieg. Geradezu ausgeschwiegen hat er seine Bilder.
Kein geringerer als Benedikt Taschen brachte den Künstler auf diese Messe. Taschen hat ein riesiges Hockney-Buch herausgebracht, dessen Präsentation ich hoffentlich morgen an dieser Stelle präsentieren darf. Allein der Prospekt zum Buch ist größer als ein Coffee-Table.
GASTLANDPAVILLON
Unser diesjähriges Gastland sind die Niederlande! Und eine Sache namens Flandern, aber das werde ich am besten ignorieren. Ich weiß gar nicht, wie man das zubereitet.
Jedes Gastland muss den Pavillon vom letzten Gastland aufräumen, bevor es ihn selber schmücken darf.
Die Niederlande (und Flandern) entschieden sich für eine angenehm triste Komposition aus schnörkellos fehlender Beleuchtung und kubischen Plexiglas-Anordnungen, die in einen endlosen Horizont diffundieren.
Dafür wurde der Fußboden mit schönen Klinkerziegeln ausgelegt, so wie in den Niederlanden (und Flandern) üblich.
DIE AGORA
Extra für Agoraphobiker schön hergerichtet: Der große, offene Platz zwischen den Hallen. Am Aufbautage herrscht da noch viel Chaos, wie ja auch in den Hallen drinnen.
SCHNAPPSCHÜSSE AUS DEN HALLEN
Am Pressedienstag ist natürlich noch nicht alles fertig in den Hallen. Und genau das fotografiere ich dann gerne.
Ich treffe auch liebe Freunde in den Hallen:
Oder ich sehe kuriose Dinge:
ERNÄHRUNG
Natürlich darf das Essen auf so einer zehrenden Messe niemals, niemals zu kurz kommen. Und das wird es auch in meinen Berichten nicht:
Für hungrige Messe-Angestellte, aber auch als Mise-en-Place-Offizier im Hintergrund für Mälzer & Co. ist Messekoch Ronald Puls unentbehrlich.
Auch bei Suhrkamp ist man gut zu mir!
Bei Droemer Knaur ist die Dekoration nicht von Pappe.
Und hier ein Brot mit Schmetterlingskäse:
BESTE MESSEFRAU: MAREN ONGSIEK
Ohne Frau Ongsiek wäre ich nur ein jämmerlicher, verlorener, pathologischer Wurm ohne Frau Ongsiek. So aber mit!
Zum Beispiel kriege ich nur von Frau Ongsiek einen Playmobil-Goethe!
Oder sie lässt mich in ihrem Büro posieren und pausieren:
Oder ich lerne, was das „Möbelpaket S“ für Aussteller beinhaltet:
Sie ruft man an, wenn Aufzüge ausfallen und Türen blockieren:
Sie ist die Problemlöserin, und ich freue mich schon sehr auf diese Messe.
ALTBIERANSTICH AM BUCHMARKT-STAND
Ich weiß ja nicht, ob es das bereits 1966 gab, aber traditionell beendet BuchMarkt den Aufbau- und Pressetag mit einem Altbieranstich. Fast alle waren da, nur Hinz und Kunz haben gefehlt.
Typische Fotos, zu denen mein Chef mich zwingt:
Typische Fotos, die ich gerne freiwillig mache:
Leider konnte Frau Ongsiek diesmal nicht zum Umtrunk kommen, weil sie anderswo Dienst hatte. Alles Ausreden. Deshalb schmuggeln der Vielfliegerverlag und ich ein paar Altbier in den Infobereich von Zwischendeck 4C und meditieren dort weiter. Und zwar mit Frau Ongsiek.
Hier ein Lichtblick für Frau Eich:
So muss Messe sein, ob mit oder ohne Niederlande:
Kann man einen Messedienstag besser beenden? Nein, aber sicher früher. Vielleicht kriege ich das am Mittwoch hin. ich freue mich sehr auf Tag 2, während Sie das hier lesen, und wünsche Ihnen einen schönen Mittwoch!
Ihr
Matthias Mayer
Abgelehnte Covervorschläge berühmter Maler aus den Niederlanden (und Flandern), Teil 1 von 6: