Literaturpreise Barbara Köhler erhält Alice Salomon Poetik Preis

Die Alice Salomon Hochschule Berlin vergibt am 28. Januar ihren Poetik Preis an Barbara Köhler. Der Preis ist mit 6.000 Euro dotiert. Er wird im Rahmen des Neujahrsempfangs der Hochschule verliehen. Die Veranstaltung wird unterstützt durch das Haus für Poesie.

Barbara Köhler, geboren 1959 in der Nähe der sächsischen Ortschaft Amerika, lebt seit über 20 Jahren als freie Schriftstellerin in Duisburg. Nach ihrem Studium am Leipziger Institut für Literatur Johannes R. Becher arbeitete sie als freie Autorin in Chemnitz und veröffentlichte 1991 ihren ersten Gedichtband „Deutsches Roulette“. Seitdem schrieb sie Texte für Kunstzeitschriften und Kataloge, Gedichte, Essays und Übersetzungen. Auch eigene Textinstallationen, Schriftbilder, Audio-Arbeiten sowie temporäre und ständige Arbeiten für öffentlichen Raum und private Gärten zählen zu ihrem umfassenden Werk. Die Kunststiftung NRW ernannte Barbara Köhler 2012 zur Thomas-Kling-Poetikdozentin und veröffentlichte drei Jahre später ihren Gedichtband Istanbul, zusehends, für den sie 2016 mit dem Peter-Huchel-Preis ausgezeichnet wurde. Zu ihren weiteren Werken zählen 36 Ansichten des Berges Gorwetsch (2013), Neufundland (2012), Niemands Frau. Gesänge zur Odyssee (2007) und Wittgensteins Nichte (1999).

Die Jury würdigt Köhler als „Sprachkünstlerin“, die „mit empathischer Neugier, tief lotender Sprachlust, in Bildern, die eine Unschuld des Blickes hinterfragen (…) eine Kunst schafft, die sich konsequent unserer Zeit stellt. (…) Sie verfasst Sprachlandschaften und erkundet in ihnen die menschliche Existenz. Ihre Texte sind hochmusikalische Partituren. Ihre Bilder sind so genau wir ihr Blick. (…) Bei ihr wird Polizistanbul zu Resistanbul und schließlich zu Artistanbul – eine Beschwörung der Kunstfreiheit jenseits jeglicher politischer, sozialer oder ästhetischer Doktrin.“

Zu den bisherigen Preisträgern gehören Gerhard Rühm, Michael Roes, Rebecca Horn, Valeri Scherstjanoi, Eugen Gomringer, Emine Sevgi Özdamar, Andreas Steinhöfel, Franz Hohler, Volker Ludwig und Elfriede Czurda.

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