Deutscher Steuerberaterverband will 7%-Mehrwertsteuersatz für Bücher abschaffen

Der Deutsche Steuerberaterverband e.V. will die siebenprozentige Mehrwertsteuer für Bücher abschaffen. Peter Hinke von der Connewitzer Verlagsbuchhandlung in Leipzig hat sofort reagiert und den entsprechenden Passus in alarmierendem Rot auf seine Homepage gesetzt:

Auch wenn der Deutsche Steuerberaterverband die kultur- und bildungspolitisch hohe Wertstellung von Büchern in der Gesellschaft teilt, sieht er keine Notwendigkeit, diesem Umstand durch die Anwendung des ermäßigten Steuersatzes Rechnung zu tragen. Vielmehr stellt die Begünstigung eine Subvention des Buchmarktes dar, für die keine besonderen Rechtfertigungsgründe vorliegen dürfte. Von diesen Überlegungen ausgehend lehnt der DStV die Einführung eines ermäßigten Steuersatzes für E-Books und weitere E-Produkte ab. Im Ergebnis sollten sämtliche Bücher, egal in welcher Erscheinungsform der regulären Umsatzbesteuerung unterliegen.“ Weiterlesen und wundern direkt beim Deutschen Steuerberaterverband.

Wie weit es mit der im ersten Satz angeplauderten „kultur- und bildungspolitisch hohe(n) Wertstellung“ (gemeint ist sicher: Wertschätzung, d.Red.) her ist, sei dahingestellt – Einsicht in das Funktionieren einer kulturpolitisch nicht unwesentlichen Branche scheint hier weiträumig abwesend (greift das – siehe VG-Wort-Affäre – bei Juristen und Co. um sich?).

Bleibt zu hoffen, daß Kulturstaatsministerin Monika Grütters, die sich dieser Tage mit einem für 2017 angekündigten Förderschwerpunkt „Literatur“ vernehmen ließ, dem einen Riegel vorschiebt. Neue Förderungen sind immer willkommen, noch willkommener wäre, wenn bewährte und existentiell wichtige Strukturen nicht leichtfertig zerstört werden…

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