An: Tim Arnold, Leiter Unternehmenskommunikation Random House, zur heutigen Kartellamts-Weigerung, dem Kauf der Axel-Springer-Buchverlage durch Random House zuzustimmen

BuchMarkt: Wie werden Sie am 5. Juni beim Kartellamt Stellung beziehen?
Tim Arnold: Die Stellungnahme von Random House [mehr…] gibt die Marschroute im Prinzip vor. Wir finden es unüblich, wie das Kartellamt informiert. Wir haben bisher keine Gelegenheit gehabt, gründlich zu prüfen. Aber wir haben unsere guten Gründe, diese Vorgehensweise abzulehnen. Und: Das Bundeskartellamt fällt mit seiner Sichtweise hinter ein Urteil des Kammergerichts zurück, mit dem schon 1982 die isolierte Betrachtung des Taschenbuchsegmentes verworfen wurde. Das kann man so nicht akzeptieren.

BuchMarkt: Wie geht es weiter, wenn das Kartellamt bei seiner Weigerung bleibt?
Tim Arnold: Es beginnt jetzt die Phase, in der alle Verfahrensbeteiligten einander Einsicht in ihre Unterlagen gewähren und miteinander sprechen und verhandeln. Wir sind zuversichtlich, dass das Bundeskartellamt seine Bedenken aufgeben wird. Zahlreiche Rechtsgutachten und statistisches Material unterstützen unsere Argumentation. Auf dieser Grundlage würden wir einen negativen Beschluss auch vor Gericht anfechten.

BuchMarkt: Können Sie sich vorstellen, nur Teile der UHL-Gruppe zu übernehmen, wenn damit das Kartellamt einverstanden wäre?
Tim Arnold: Nein, das können wir uns nicht vorstellen. Wir haben immer gesagt, dass wir die Gruppe als Ganzes erhalten möchten. Gemeinsam haben wir im deutschen Buchmarkt einen Marktanteil von 11%. Das ist eine Größenordnung, die kartellrechtlich und auch im internationalen Vergleich völlig unbedenklich ist. Mit dieser Investition zeigen wir unsere Bereitschaft, das Zugpferd bei der Erholung der deutschen Buchbranche zu sein. Die rechtliche Diskussion muss die wirtschaftlichen Realitäten stärker berücksichtigen.

UF

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