Bertelsmann verkauft BertelsmannSpringer an Cinven und Candover / Der Name Bertelsmann wird „nach Zeitplan“ wieder aus Konzern-Firmierung getilgt

Die Zeit der Unsicherheit für die Mitarbeiter ist vorbei:
Bertelsmann verkauft seine Fachverlagsgruppe BertelsmannSpringer an die Private-Equity-Firmen Cinven und Candover. Einen entsprechenden Kaufvertrag haben Bertelsmann, Cinven und Candover am Montag unterzeichnet. Der Kaufpreis beträgt auf schuldenfreier Basis 1,05 Mrd. €. Das hatte Bertelsmann-Chef Gunter Thielen gestern abend wohl schon in einem Mitarbeiterbrief mitgeteilt, wie es gestern abend schon hieß. Mit diesem Verkauf soll der weltweit fünftgrößte Medienkonzern seine Verschuldung auf unter zwei Mrd. € senken.
Nach Aussage von BertelsmannSpringer-Sprecherin Sabine Schaub gibt es hinsichtlich der Namensgebung einen Zeitplan, bis wann der Name Bertelsmann aus der Firmierung verschwinden soll. Danach wird die Dachmarke für die gesamte Verlagsgruppe Springer lauten.
Aus der BertelsmannSpringer-Führungsetage war bisher noch keine Stellungnahme zu bekommen.

Damit ist die 1 Milliarde-Schallmauer doch noch durchbrochen worden, nachdem zuletzt auf Grund schlechter Zahlen in den Betriebsergebnissen Zweifel daran aufgekommen waren [mehr…].
Bemerkenswert auch, dass Ex-BertelsmannSpringer Chef Prof. Jürgen Richter nicht zum Zuge gekommen ist. Er war gemeinsam mit der Blackstone Group als möglicher Käufer im Gespräch gewesen [mehr…], und wie aus internen Kreisen zu hören war, hätten seine früheren Mitarbeiter ihm auch den Zuschlag gewünscht.

Mit der Transaktion übernehmen Candover und Cinven eine der weltweit renommiertesten Verlagsgruppen für Wissenschafts- und Fachliteratur. Zu BertelsmannSpringer gehören weltweit 70 Verlage, die 700 Zeitschriften und jährlich mehr als 4.000 neue Buchtitel zu den Themen Wissenschaft, Medizin, Wirtschaft, Technik, Architektur, Bau und Verkehr publizieren. BertelsmannSpringer hat 2002 bei einem Gesamtumsatz von 731 Mio. € ein Operating EBITA von 71 Mio. € erwirtschaftet und ist mit über 5.000 Mitarbeitern in 16 Ländern aktiv. Die Übernahme steht unter dem Vorbehalt der kartellrechtlichen Genehmigung.

Offen ist noch, ob Candover und Cinven auch die Aktivitäten von BertelsmannSpringer in Frankreich übernehmen, die 4,5 Prozent des Umsatzes der Fachverlagsgruppe ausmachen. Der Bertelsmann-Vorstandsvorsitzende Gunter Thielen erklärt: „Mit dem Verkauf von BertelsmannSpringer setzen wir unsere Strategie der Konzentration auf die Kerngeschäfte konsequent fort. Auch wenn uns die Trennung schwer fällt, sind wir uns sicher, dass der Verkauf für die Zukunft von Bertelsmann und für die Zukunft von BertelsmannSpringer notwendig und richtig ist. Beim Verkauf haben wir Wert darauf gelegt, dass die Gruppe als Ganzes erhalten bleibt. Den Mitarbeitern und dem Management von BertelsmannSpringer gebührt große Anerkennung. Dank ihrer Leistungen ist BertelsmannSpringer heute international gut positioniert, profitabel und gilt als eine der besten Adressen für Wissenschafts- und Fachliteratur.“

Und Bertelsmann-Finanzvorstand Siegfried Luther sagt: „Mit dieser Transaktion erhöhen wir unsere finanzielle Beweglichkeit und schaffen die Voraussetzungen für künftiges Wachstum in unseren großen Unternehmensbereichen. Zugleich sind wir uns sicher, dass wir mit Cinven und Candover Partner gefunden haben, die das Potenzial von BertelsmannSpringer ausschöpfen und das Geschäft weiterentwickeln werden.“

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