Das Autorengespräch Heike Koschyk über den Erfolg ihrer Frankreich-Krimireihe und was Peter Mayle damit zu tun hat

Immer freitags hier ein Autorengespräch: Diesmal mit Heike Koschyk alias Sophie Bonnet über den neusten Fall ihrer Frankreich-Krimireihe, der am Dienstag erschienen ist.

Es ist der dritte Roman der Pierre-Durand-Serie, den die Autorin unter dem Pseudonym Sophie Bonnet veröffentlicht, in dem sie sowohl die „Liebe zur Provence als auch ihre Leidenschaft für die französische Küche einbezieht“, wie sie verrät:

Frau Koschyk, für welchen Lesertyp haben Sie Ihren Pariser Protagonisten Pierre Durand wieder die Ermittlungen aufnehmen lassen?

Heike Koschyk alias Sophie Bonnet

Heike Koschyk: Meine Krimis richten sich an eine breite Leserschaft. Nicht nur primär an Liebhaber von Kriminalromanen, sondern auch an Leser, die sich für ein schönes Ambiente, Kulinarik und das Savoir Vivre begeistern und grundsätzlich Geschichten mögen, in denen das Menschliche im Vordergrund steht.

Was hat Sie zur Idee inspiriert, einen weiteren Provence-Krimi zu veröffentlichen, die Konkurrenz in diesem Genre ist ja sehr hoch?

Inspirationsquelle für jeden einzelnen Teil der Serie ist meine Liebe zur Provence. Diese begann mit den Büchern von Peter Mayle. Seinetwegen bin ich vor zwanzig Jahren das erste Mal dorthin gefahren und seitdem haben mich diese wundervolle Landschaft und die Menschen dort nicht mehr losgelassen, weshalb ich beinahe jedes Jahr dort bin. Konkurrenzdruck durch die Flut an Provence Krimis? Ich denke, dass jeder der zahlreichen Autoren, die die Provence für sich entdeckt haben, auch seine Leser findet. Denn es geht ja nicht nur um die Landschaft (über die man gar nicht genug schreiben kann), sondern auch um die Art, den Krimi dort einzubinden.

Mit welchem Argument kann ein Buchhändler den neuen Band am besten verkaufen?

Ach, da gibt es viele. Womit soll ich anfangen? Zum einen sind meine Krimis ja sehr unblutig. Ich selbst ertrage blutrünstige Krimis nur schwer, sie ziehen mich herunter. Hauptsächlich geht es darum, dass der Leser gerade in diesen turbulenten Zeiten ein Recht darauf hat, auch bei Spannungsliteratur seelisch zu entspannen. Was meiner Ansicht nach kein Widerspruch ist.

Worauf legen Sie also den Fokus in ihren Geschichten?

Auf die menschlichen Hintergründe. Es hat mich von jeher interessiert, warum Menschen so sind, wie sie sind. Ich liebe es, andere Perspektiven einzunehmen und mich in meine Protagonisten hineinzuversetzen, um ihnen dann den Raum zu geben, sich zu entwickeln. Außerdem ist mir die Atmosphäre wichtig. Die Leser sollen in die Geschichte eintauchen und sie mit allen Sinnen miterleben können.

Wie war ihr beruflicher Werdegang hin zum Schreiben?

Ich habe schon einige Stationen hinter mir, muss ich gestehen. Was heißt gestehen, jede Phase hat mich geprägt und zu der Person gemacht, die ich jetzt endlich bin. Meine Schritte in Kurzform: Unvollendetes Studium der Germanistik und Sinologie. Einstieg in die Modebranche mit eigener Agentur, Ausbildung als Heilpraktikerin mit Schwerpunkt Homöopathie, eigene Praxis & Dozentin für Naturheilkunde. Und dann – endlich – das Schreiben! Damit hat sich ein Traum erfüllt, den ich bereits im Grundschulalter hatte.

Ist Kochen Ihre Leidenschaft? Kulinarik und Genuss spielt in Ihren Krimis ja eine besondere Rolle…

Absolut, hab ich da einiges von mir einfließen lassen. Kochen ist für mich die reinste Entspannung und außerdem gibt es nichts Schöneres, als Freunde und Familie um sich zu versammeln und kulinarisch zu verwöhnen.

Wieso das Pseudonym Sophie Bonnet? Ihr eigener Name passt doch auch ausgezeichnet zu dem Genre Krimi? Oder ist er Ihnen zu kühl für das warme Frankreich?

Ha ha, kühler geht’s kaum. Nein, ich wollte unter dem Namen Sophie Bonnet meine zweite Seite zeigen, humorvoll, leicht und mit Lebensart. Gleichzeitig wollte ich mit dem Namen eine Atmosphäre schaffen, die sich auch in den Krimis widerspiegelt.

Durch Klick auf Cover zum Buch

Ihr Faible für die Provence ist unverkennbar, würden Sie trotzdem literarisch fremdgehen und ihren Protagonisten an einem anderen Ort ermitteln lassen?

Wer weiß, wenn mich eine Idee oder ein Ort fesselt, kann es sein, dass ich – allerdings ohne den Protagonisten – literarisch fremd gehe. Aber nur, um dann erfrischt in die Provence zurückzukehren. Solange die Leser meinem Pierre Durand durch den Süden Frankreichs folgen wollen, bin ich mit Freude dabei.

Die Fragen stellte Franziska Altepost. Durch Klick auf das Foto zu ihrer Webseite.

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