Einigungsstelle soll Interessensausgleich ermöglichen und damit Zukunft und Arbeitsplätze bei Weltbild sichern

Am 15. April 2015 hat vor dem Arbeitsgericht Augsburg ein erster Verhandlungstermin zur Einrichtung einer Einigungsstelle für den unumgänglichen Umbau bei Weltbild stattgefunden.

Die Geschäftsführungen von Weltbild und Also haben Ende März den entsprechenden Antrag gestellt, weil „trotz frühzeitiger und umfassender Kommunikation und deutlicher Kompromissbereitschaft seitens der Unternehmen eine Einigung mit dem Betriebsrat auf dem Verhandlungsweg nicht möglich war“.

Das meldet gestern abend das Unternehmen und teilt weiter mit:

„Dabei bremst jeder Tag ohne Einigung die Neuausrichtung und lässt die Mitarbeiter in Unsicherheit. Jetzt soll die Einigungsstelle einen Interessensausgleich ermöglichen und damit die Zukunft und Arbeitsplätze sichern.

Die Verhandlungen mit dem Betriebsrat betreffen einerseits Weltbild Retail GmbH & Co. KG und andererseits ALSO Logistik Services GmbH. Also ist Eigentümer und Betreiber des Logistikzentrums und agiert u.a. als Dienstleister für Weltbild. Die Gesellschaften werden vor dem Arbeitsgericht durch Ihre jeweiligen Geschäftsführungen vertreten.

Die Weltbild-Gruppe beschäftigt zurzeit 1372 Mitarbeiter (ohne Logistik). Der ursprünglich geplante Stellenabbau bei Weltbild hat sich durch Fluktuation auf mittlerweile 60 Stellen reduziert. Somit steht bei den gegenwärtigen Verhandlungen nicht der Stellenabbau bei Weltbild Retail im Vordergrund. Nach dem aktuellen Umbau-Konzept plant Weltbild als Multichannel-Anbieter künftig ca. 1310 Mitarbeiter in den vier Kanälen stationärer Handel, Online, Direktmarketing und Social Media zu beschäftigen.

Die in der Verhandlung vor dem Arbeitsgericht genannte Zahl von 593 ist ein umgerechnetes Äquivalent von Vollzeitbeschäftigten, was bei Verhandlungen verwendet wird. Diese Zahl bildet nicht die Gesamtzahl der für Weltbild tätigen Arbeitnehmer ab.

Den Vorwurf des Betriebsrates, der Umsatz werde absichtlich nach unten gefahren, weist die Geschäftsführung von Weltbild entschieden zurück. Das Ergebnis und nicht der Umsatz ist die entscheidende Größe für wirtschaftlich nachhaltigen Erfolg. Dass der eingeschlagene Kurs richtig und zukunftsfähig ist, bestätigen die aktuellen Ergebnisse, die über Plan liegen.

Zur rechtlichen Klärung erklärt der Mehrheitsgesellschafter der Weltbild Gruppe die Droege Group:

Bei aktuellen Verhandlungen handeln zwei voneinander getrennte Unternehmen. ALSO hat die WELTBILD-Logistik-Aktivitäten unmittelbar vom Insolvenzverwalter erworben und agiert u.a. über einen Logistik-Dienstleistungsvertrag für Teile von WELTBILD.
ALSO ist ein an der Schweizer SEC börsennotiertes Unternehmen. Nach dem dort bestehenden Organisationsreglement bedurften die Maßnahmen um WELTBILD der Zustimmung des Verwaltungsrates. Walter P. J. Droege als Vertreter des Mehrheitsaktionärs der ALSO enthält sich aus Gründen der Corporate Governance und aufgrund eines potentiellen Interessenskonflikts bei sämtlichen diesbezüglichen Beschlussfassungen im Verwaltungsrat seiner Stimme.
WELTBILD verfügt über einen Beirat, der mit Dr. Segler als Vorsitzender, Walter P.J. Droege und Arndt Geiwitz besetzt ist. Jegliche Verträge von besonderer Bedeutung oder mit anderen Gruppengesellschaften bedürfen der vorherigen Zustimmung dieses Beirates, die auch vorliegend erteilt wurde.
Droege Group legt größten Wert auf die Einhaltung einer Good Corporate Governance und weist darauf hin, dass sämtliche vorgenannten Entscheidungen von allen gesetzlichen Gremien im ordnungsgemäßen Geschäftsgang in diesem Sinne getroffen wurden.

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