Großer Kunstpreis Berlin 2015 an Sherko Fatah

Der Autor Sherko Fatah erhält den Großen Kunstpreis Berlin 2015. Die Akademie der Künste vergibt den mit 15.000 Euro dotierten Preis jährlich und im Turnus ihrer Sektionen im Auftrag des Landes Berlin. Zudem werden sechs Kunstpreise Berlin in Höhe von jeweils 5.000 Euro verliehen.

Mit Sherko Fatah ehrt die Jury, bestehend aus Kathrin Röggla, Marcel Beyer und Lothar Müller, einen Autor, dessen Literatur eine politische und existenzielle Dringlichkeit innewohnt, wie sie selten zu erleben ist (Verlage: Luchterhand und btb). Sherko Fatah wurde 1964 in Ost-Berlin als Sohn eines irakischen Kurden und einer Deutschen geboren. 1975 zog er mit seiner Familie über Wien in den Westen Berlins, wo er Philosophie und Kunstgeschichte studierte. Er hielt sich immer wieder für längere Zeit im Irak auf. Im Spannungsfeld zwischen arabischer und westlicher Welt bewegen sich fast alle seine Romane, wie u. a. Im Grenzland (2001), Onkelchen (2004), Das dunkle Schiff (2008), Ein weißes Land (2011) und im Herbst 2014 Der letzte Ort über die

Den Kunstpreis Berlin in der Sparte Bildende Kunst erhält die aus Belgrad stammende Medienkünstlerin Marta Popivoda, in der Baukunst geht der Preis an den Architekten Achim Menges. Die Jury der Sektion Musik hat den Preis geteilt und sich für die Komponisten Marena Whitcher aus der Schweiz mit ihren zwischen Jazz und Pop stehenden Arbeiten und Rafael Nassif aus Brasilien mit seiner Raum umfassenden Klangkunst entschieden. In der Literatur geht der Preis an den aus Bonn stammenden Schriftsteller, Dramatiker und Übersetzter Thomas Melle, der in seinem Roman 3000 Euro das Leben von zwei Menschen schildert, die an den Rand der Gesellschaft geraten sind.

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