Weltbild-Übernahmeverträge sollen am 30. Juni unterzeichnet werden / Doch Zweifel sind angesagt: Ist der Konzern damit gerettet?

Das Engagement der Private-Equity-Firma Paragon beim insolventen Weltbild-Verlag sei auf gutem Wege, meldet die Presse heute: Das Bundeskartellamt habe das Engagement abgenickt, nun sei der Weg frei für die Neustrukturierung, nach der Weltbild mit sämtlichen Betriebsteilen inklusive Filialgeschäft und Auslandsgesellschaften in Österreich und der Schweiz in eine neue Gesellschaft überführt werden könne.

Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz und die Gläubigerbanken sollen daran beteiligt sein. Die Übernahmevertrage sollen zum 30. Juni unterzeichnet werden – das Unternehmen soll dann schuldenfrei und mit 100 Millionen Euro Eigenkapital ausgestattet sein, davon 20 Millionen Euro als Barmittel. Paragon wäre mit 51% Mehrheitsgesellschafter.

Sollten diese Presseberichte so stimmen, so müsste in den letzten Wochen (Insolvenzverwalter Geiwitz hatte eine Informationssperre verhängt) eine wahrhaft titanische Arbeit geleistet worden sein, um das bisherige Vertragsgestrüpp des sehr heterogenen Unternehmens Weltbild mit seinen Auslandsgesellschaften, diversen Beteiligungen und Gläubigerbanken zu entwirren. Branchenkenner melden deshalb Zweifel an, dass ein alle Seiten zufriedenstellender Vertrag in der Kürze der Zeit möglich sei; außerdem muss noch ein „starker Geschäftsführer“ für Weltbild gefunden werden, der, so sieht es das Konzept vor, sich mit einer namhaften Summe an Eigenkapital beteiligt. So bleibt es abzuwarten, ob Weltbild tatsächlich schon in sicherem Fahrwasser ist. Und für die verbliebenen Mitarbeiter bedeutet das auch nichts Gutes: Mit weiteren personellen Einschnitten ist zudem zu rechnen.

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