2. Fechenheimer Literaturfestival

Autor Marc Rybicki und Initiatorin Elke Dippel

Gestern erlebte das Fechenheimer Literaturfestival in diesem Frankfurter Stadtteil seine zweite Auflage. Seit Wochen organisierten Elke Dippel und Bibliothekarin Katja Lehmann den Event, unterstützt von vielen engagierten Geschäftsleuten des Quartiers, Verlagen und Autoren.

Das zweite Lesefest hatte sich mehr als verdoppelt im Vergleich zum Start im letzten Jahr. Über 50 Autoren lasen in elf Locations – jeder Ort hatte seine Besonderheit.

Erstmals erschien eine kleine, 36-seitige Broschüre, in der die Autoren mit kurzer Vita und Bild vorgestellt wurden. „Unabhängigen Autoren und Verlagen bietet das Fechenheimer Literaturfestival die Möglichkeit, sich zu zeigen, aus ihren Werken zu lesen und sich vor einem offenen und interessierten Publikum zu präsentieren“, schreibt Grit Richter vom Art Skript Phantastik Verlag im Vorwort. Nicht zuletzt können die Autoren ihre eigenen Bücher vor Ort auch direkt verkaufen – eine engere Verbindung zwischen Autor und Leser gibt es nicht.
Mit der Broschüre konnten sich Interessierte bereits vorab ihre eigene „Lesereise“ durch Fechenheim zusammenstellen, ganz nach Geschmack, denn das Angebot reichte von Lyrik über Fantasy und Kinderbücher bis hin zum Krimi.

In der Café Lounge Jasmin von Elke Dippels Tochter Jasmin Ehrlich, als Initiatoren des Festivals natürlich zum zweiten Mal dabei, begannen die Lesungen mit sechs Autoren, im Garten hinter dem Café waren Bänke aufgestellt worden, Kleinigkeiten zum Essen und Trinken gab es ebenfalls.

Eine tolle Location war das Loftatelier 65 von Angela Reinike mit zentraler Freitreppe im hohen Raum, der auch bei 30 Grad Außentemperatur die Besucher nicht zu Schweißausbrüchen trieb. Geschichten um Dämonen und Vampire standen im Mittelpunkt der Lesungen der 13 Autorinnen.

In der Haarlounge von Andrea Hecht setzte das Kalendarium einen besonderen Akzent, zwölf Texte und vier Instrumente enthält das Gesamtwerk, während des Festivals wurden Passagen daraus vorgetragen. Am Kalendarium arbeiten drei Kreative. Außerdem lasen drei Autoren.

„Der Frisör“ von Serife Oezak lockte mit Kriminalgeschichten. Ergänzt wurden die Lesungen mit Musik, am Keyboard saß Robin Olbrich.

Bei Optik Maschler ging es um Geschichten für Kinder, die von vier Autorinnen vorgelesen wurden.

Bücher vor Ort von Günter Krause war vor allem für Lyrikfreunde der richtige Ort. Auf dem kleinen Platz vor der Buchhandlung hatte sich die Gruppe ControVers mit sieben Autoren eingestellt.

Phantastisch ging es im Raum für Kunst zu. Refugium The Wellness Company, Inhaberin ist Cornelia Perna, hatte diesen Raum für die fünf Fantasy-Autorinnen und -Autoren entsprechend dekoriert.

Die Metzgerei Meisinger von Thomas und Jörg Meisinger beteiligte sich ebenfalls am Festival. Der Laden wurde kurzerhand zum kleinen Leseraum, in dem zwei Autorinnen von Träumen und aus Thrillern erzählten und sich ein Autor mit Griechenland beschäftigte.

Bei Hair & Flair von Diana Axt lasen zwei Autorinnen Phantastisches, dem Autor ging es um Mord zu Zeiten Goethes.

Die Gaststätte Bootshaus der Familie Ebisch verlegte in diesem Jahr der Witterung angemessen die Krimilesungen von fünf Autorinnen und Autoren in den schönen Garten.

Ebenfalls Open Air wurde im Eiscafé Venezia von Familie Arnoldo gelesen. In diesem Jahr kam zu den vier Textvorträgen Musik von Bernard G. Muller & Steve Grimshaw.

Das zweite Fechenheimer Literaturfestival war ersten Einschätzungen von Gastgebern, Autoren und interessierten Zuhörern zufolge erneut ein Erfolg und der Beweis, dass solche private Initiativen auf fruchtbaren Boden fallen. Für die Organisatorinnen und ihre Helfer hatte sich der große Aufwand gelohnt, das zeigten die Besucherzahlen.

JF

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