Rupprecht plant im Oktober 30. Filiale / Filiale in Passau wurde Opfer des Hochwasser – Schaden noch nicht bezifferbar

Beginnen wir mit dem Erfreulichen: Rupprecht wird Ende Oktober in Neuburg in den Rosenstraße 111 auf 270 qm seine 30. Filiale eröffnen – hier residierte bislang Hugendubel. „Wir waren schon länger auf der Suche nach einer geeigneten Fläche“, so Geschäftsführer Johannes Rupprecht (Foto) zu dieser runden Zahl, die das Filialnetz noch engmaschiger knüpfen wird.

Als Rupprecht am Wochenende den Umzug der Filiale in Neumarkt bewerkstelligte (jetzt in der Unteren Marktstraße), konnte keiner ahnen, was kurz darauf auf das Unternehmen zukommen würde. Da hätte man auch nicht die alte Ladeneinrichtung billig abgegeben oder teilweise entsorgt, hätte man da schon gewußt, daß die Passauer Filiale (regelmäßig als beste Buchhandlung der Stadt ausgezeichnet [mehr…]) nur Stunden später ein Opfer der Fluten werden würde.

Noch am Montagmorgen war man sich in Passau sicher, daß „eigentlich“ nichts passieren könne. 1501, da gondelte Kolumbus mit viel Wasser unterm Kiel über die Ozeane der Welt, gab es Hochwasser: 12,22 Meter. Da dürften sich Donau und Inn (wie auch 1954 wieder) kurz vor dem Laden getroffen haben. Ohne etwas anderes zu tun, als leise zu plätschern und dann: marsch!, zurück ins Flußbett. Bei der großen Flut 2002 traf es nur den Keller – bei einem Pegelstand von 10,80 m.

„Als am Montag die Mitarbeiter in die Filiale kamen, war die Katastrophe noch nicht zu ahnen“, berichtet Johannes Rupprecht, „vier Stunden später mußten die Mitarbeiter im Boot gerettet werden.“ Wohl mehr als 70 cm höher als die bisherige Rekordpegelmarke stieg das Wasser – auf einen Pegel von 12,86 m. Der Großteil der Technik konnte ins Trockene gerettet werden, ein bißchen Ware ins Obergeschoß der Buchhandlung, dann ging nichts mehr. Die Mitarbeiter mußten mit Booten evakuiert werden – zum Glück ist niemandem etwas geschehen. Geblieben ist das, was man „Sachschäden“ nennt. Ebenso verwüstet wurde die Apotheke im gleichen Haus.

Vorgestern – nach der Flut – wurde dann mit den Aufräumarbeiten begonnen. Vor allem ist es wichtig, den Schlamm schnell aus Keller und Laden zu kriegen: „Wenn der erst trocken ist, hat er die Konsistenz von Beton“, sagt Johannes Rupprecht. Etwa 30 Passanten haben den Kollegen spontan bei der schweren Arbeit geholfen.

Langsam bekommt Rupprecht eine Ahnung, wie hoch der Schaden tatsächlich sein könnte. Klar ist inzwischen, daß der Putz von den Wänden geschlagen muß, heute entscheidet sich, ob der Estrich ebenfalls raus muß. Möbel und naßgewordene Bücher sind bereits aus dem Laden geschafft worden. Noch weiß man nicht, wenn er wieder seine Arbeit aufnehmen kann. Man sieht nur eine Trümmerlandschaft.

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