Wie war Ihr Jahr, Frank-H. Häger?

Frank-H. Häger

Seit dem 06. Dezember (Nikolaustag) bis heute (Heilige Drei Könige) fragten wir wieder in der Buchbranche herum: „Wie war Ihr Jahr?“. Den vorerst letzten Fragebogen beantwortet heute auch Frank-H. Häger, Buchvorstand der Ganske Verlagsgruppe.

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Welcher Tag war Ihr schönster im letzten Jahr?
Mein schönster Tag war sicherlich im August, als die neue Gräfe und Unzer Geschäftsführung fest stand. Mit Dorothee Seeliger, Christian Kopp und Dr. Till Wahnbaeck haben wir in München wieder ein grossartiges Team.

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Worüber haben Sie sich 2012 am meisten geärgert?
Eigentlich haben mich die Diskussion zum Medienwandel und die daraus resultierenden Gefahren für die Verlage mehr genervt als geärgert. Jede Veränderung eröffnet Chancen – es wundert mich dann doch, wenn manche Kollegen den Eindruck vermitteln, man könne Veränderungen aufhalten und – wenn dem nicht so ist – den Untergang des Abendlandes ausrufen. Unsere Leser entscheiden, ob sie gedruckt oder digital lesen und kaufen wollen. An uns liegt es, Inhalte interessant und spannend aufzubereiten, egal in welcher Form.

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Was war 2012 Ihr schönster Erfolg?
Mein schönster Erfolg war ein GU-Erfolg: Vor ein paar Wochen – und gerade wieder – befanden und befinden sich  fünf Apps in der Kategorie ‚Essen und Trinken‘ unter den Top 20 des App Stores… inklusive Platz 1. Für mich ist das der Beweis, dass unser hoch erfolgreicher Ratgeberverlag nicht nur Print kann.

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Und Ihr traurigster Misserfolg war…?
Alles kann nicht klappen; so richtig traurig hat mich nichts gemacht.

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Ihre schönste Buchhandlung/Ihr liebster Verlag im letzten Jahr?
Ich habe ein Faible für kleinere, oft inhabergeführte Buchhandlungen, die ihre Kunden kennen. Mein neuer Favorit ist die kleine Buchhandlung im Schloss Elmau.

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Von welchem Thema wollen Sie (warum) im neuen Jahr nichts mehr lesen?
Ich möchte keine weitere Abhandlungen über die problematische Situation in den Verlagen mehr lesen. Gerne, sehr gerne,  lese ich Berichte über Verlagsmenschen mit neuen Ideen und Konzepten. Ich erlebe gerade – auch in unserer Gruppe – junge Leute, die sich bewusst für ein Berufsleben in Buchverlagen entschieden haben. Da gibt es jede Menge Enthusiasmus und Verve. Vielleicht wird nicht alles klappen, aber neue Ideen müssen ausprobiert werden können.

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Und über welches Thema wollen Sie mehr lesen?
Ich glaube, dass Schnelligkeit ein wesentlicher Erfolgsfaktor ist, nicht zu verwechseln mit
‚Unüberlegtheit‘. Was mich angeht, glaube ich, dass ich nicht in allen Fällen schnell und entschieden genug gehandelt habe. Zuhören und Meinungen einholen ist essentiell. Wenn dann aber alles gesagt wurde, muss auch entschieden und gehandelt werden.

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Welchen Fehler aus dem letzten Jahr möchten Sie in diesem Jahr vermeiden?
Ich höre so gern zu …

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Und welchen Fehler werden Sie trotzdem wiederholen?
Ich höre so gern zu …

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Welches Buch hat Ihnen im letzten Jahr besonders viel Freude gemacht?
‚“Die Verteidigung der Missionarsstellung“ von Wolf Haas. Zurecht wird es in einigen Wochen mit dem Bremer Literaturpreis ausgezeichnet – übrigens ganz in der Tradition eines anderen Hoffmann und Campe Autors: Siegfried Lenz hat diese Auszeichnung 1962 bekommen.
Ach ja, dann will ich noch die Hatje Cantz Publikationen zur Dokumenta 2012 nennen: grossartig!

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Welches wird Ihr wichtigstes Buch in diesem Jahr?
Ich freue mich auf „Samarkand, Samarkand“, das neue Buch von Mathias Politycki, das im Herbst bei Hoffmann und Campe erscheint. Die Idee dazu hatte der Autor bereits 1987, seitdem treibt ihn der Stoff um, wir haben uns alle gefreut, als das fertige Manuskript kurz vor Weihnachten in den Verlag kam.

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Von wem würden Sie auch gern mal die Antworten auf diesen Fragebogen lesen?
Von CvZ.

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Und welche Frage, die wir nicht gestellt haben, hätten Sie gern beantwortet?
Wie ist Ihr Motto für 2013?

14

Hier können Sie die auch beantworten:
„Wenn alles bleiben soll, wie es ist, muss sich alles ändern.“

Gestern beantwortete Alexandra Borisch unsere Fragen [mehr…].

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