Wie war Ihr Jahr, Thedel von Wallmoden?

Thedel von Wallmoden

Ab heute (Nikolaustag) bis zum 06.01 (Heilige Drei Könige) fragen wir auch in diesem Jahr wieder in der Buchbranche herum: „Wie war Ihr Jahr?“. Den ersten „anderen Fragenbogen“ beantwortet heute Wallstein-Verleger Thedel von Wallmoden.

1

Welcher Tag war Ihr schönster in diesem Jahr?
Der Tag der Mitteilung über die Auszeichnung mit dem Kurt Wolff Preis 2013.

2

Worüber haben Sie sich 2012 am meisten geärgert?
Ich habe mich darüber geärgert, dass Piraterie und Urheberrechtsverletzungen ständig mit den Begriffen von Freiheit und Demokratie verwechselt werden. Noch schlimmer, dass sogar Juraprofessoren dies mit der Begründung rechtfertigen, dass die öffentlichen Kassen dadurch entlastet werden.

3

Was war 2012 Ihr schönster Erfolg?
Die großartige Resonanz, die die Bücher von Ralph Dutli „Das Lied vom Honig“, Dea Loher „Bugatti taucht auf“ und Patrick Roth „Sunrise. Das Buch Joseph“ in den Medien und im Handel gefunden haben.

4

Und Ihr traurigster Misserfolg war…?
Ich bedaure es, dass das Buch von Harald Hartung „Der Tag nach dem Abend“ im Handel noch nicht die Beachtung gefunden hat, die es nach der positiven Aufnahme durch die Literaturkritik verdient.

5

Ihre schönste Buchhandlung/Ihr liebster Verlag in diesem Jahr?
Die schönen inhabergeführten mittelständischen Buchhandlungen, in denen unsere Vertreterinnen immer höchst willkommen sind. Die Angesprochenen erkennen sich bestimmt!

6

Von welchem Thema wollen Sie (warum) im neuen Jahr nichts mehr lesen?
Von einer angeblich notwendigen Reform des Urheberrechts will ich nichts mehr hören. Die bestehenden Regelungen reichen völlig aus. Jedes weitere Wort ist Zeitverschwendung.

7

Und über welches Thema wollen Sie mehr lesen?
Gerne würde ich mehr über konkrete Schritte zur Reform und Restrukturierung des Börsenvereins lesen.

8

Welchen Fehler aus diesem Jahr möchten Sie im kommenden Jahr vermeiden?
Gelegentliche Ungeduld.

9

Und welchen Fehler werden Sie trotzdem wiederholen?
Ich bleibe beharrlich bei dem betriebswirtschaftlichen Fehler der Mischkalkulation.

10

Welches Buch hat Ihnen in diesem Jahr besonders viel Freude gemacht?
Ein großes Leseerlebnis war das elegante und gelehrte Buch von Lothar Müller „Weiße Magie. Die Epoche des Papiers“ (Hanser).

11

Welches wird Ihr wichtigstes Buch im neuen Jahr?
Die wichtigsten Titel im Frühjahr sind der Roman von Ralph Dutli „Soutines letzte Fahrt“ und die Briefe von Hedwig Pringsheim an ihre Tochter Katia Mann.

12

Von wem würden Sie auch gern mal die Antworten auf diesen Fragebogen lesen?
Die Ansichten und Erfahrungen von Klaus Schöffling finde ich immer interessant und ergiebig.

13

Und welche Frage, die wir nicht gestellt haben, hätten Sie gern beantwortet?
Ich würde gerne nach dem Zusammenhang zwischen dem gedruckten Buch und der allmählichen Verfertigung der Gedanken beim Lesen im analogen Medium gefragt werden.

14

Hier können Sie die auch beantworten:
Seien Sie gewiss: Die Antwort fällt bestimmt nicht defensiv aus.

Morgen antwortet Walburga Westbrock. Alle Antworten von 2011 finden Sie unter [mehr…].

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