Irena Brežná erhält für schweizkritisches Buch Eidgenössischen Literaturpreis

Irena Brežná ist für ihr schweiz- (und westeuropa-)kritisches Buch Die undankbare Fremde (Galiani) mit dem Eidgenössischen Literaturpreis ausgezeichnet worden.

Brežná ist „Überzeugungstäterin mit Haut und Seele, kompromisslos, mutig, ganz und gar nicht glatt“, so Wolfgang Hörner, Programmleiter bei Galiani. Schon immer habe sie ihre eigene Biographie und ihren Körper als Erkenntnisinstrument eingesetzt. Dereinst ging die 1968 von der Slowakei in die Schweiz emigrierte Schriftstellerin, Autorin, Dolmetscherin und Psychologin z.B. als Kriegsreporterin nach Tschetschenien, wo sie sich als Einheimische verkleidete und vielfach preisgekrönte Reportagen ablieferte, und auch ihre beiden Romane Die beste aller Welten und Die undankbare Fremde schöpfen aus ihrem biographischen Reservoir als Übersetzerin an Grenzstationen, in Krankenhäusern und im Gerichtsaal.

„Ein Kaleidoskop von Begebenheiten und Beobachtungen einer Halbwüchsigen wird zum grandiosen Monolog (…). In messerscharfer Beobachtung, provokanter Offenheit und lustvoller Übertreibung hält die freche Göre dem sogenannten Gastland – es könnte ebenso gut Österreich oder Deutschland sein – als schein-idyllischer Insel den Spiegel vor, der in sprachvirtuosen Rundumschlägen zum Zerrspiegel wird …. Brezna hat sich mit ihrem pointierten Buch über Ankommen, Anpassung und Widerrede einen Platz in der interkulturellen Literatur erschrieben“, urteilte Gunther Neumann in der Wiener Zeitung.

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