Corso hat Insolvenz angemeldet / Betrieb läuft weiter

Rainer Groothuis:
„Bitte nicht remittieren,
bitte nachbestellen“

Die Gerüchteküche in Leipzig auf der Buchmesse hatte also doch wieder einmal recht: Rainer Groothuis hat für sein ehrgeiziges Corso – Programm am Freitag voriger Woche Antrag auf Insolvenzeröffnung stellen müssen.

Das ist bitter, denn das 2010 gestartete Programm [mehr…] mit dem Themenschwerpunkt Reisen und Kultur (derzeit 29 lieferbare Titel) hat es binnen kürzester Zeit geschafft (vor allem mit der Reihe corsofolio), sich im Buchhandel zu etablieren. Erschienen sind bei corsofolio sieben Ausgaben: Rom, Paris, London, Wien, Barcelona, Kopenhagen und Istanbul.
Auch von der Presse war der ehrgeizige Versuch, Literatur und Journalismus zu kombinieren, überaus positiv aufgenommen worden, weniger allerdings in den Feuilletons, mehr im Reiseteil, wo der ganz eigene Corso-Stil des bekannten Buchgestalters mit seiner auf Anhieb wiedererkennbaren Typographie großen Anklang gefunden hatte.

Trotz dreier Bestseller im Buchprogramm (Elke Heidenreich: Die schöne Stille. Venedig, Stadt der Musik; Martin Walser Meine Lebensreisen und Erwin Koch Was das Leben mit der Liebe macht) und einem Weihnachtsgeschäft, das sogar „über den Erwartungen lag“, gibt es allerdings für Rainer Groothuis „derzeit keinen Spielraum mehr für verantwortbares wirtschaftliches Handeln“ – sichtlich auch, um die „Muttergesellschaft“ Groothuis, Lohfert, Consorten/Gesellschaft für Formfindung und Sinneswandel mbH nicht zu gefährden.

Derzeit sucht Groothuis noch nach einer Lösung; die „Gehälter der Mitarbeiter sind allerdings gesichert, der Geschäftsbetrieb wird fortgesetzt, alle lieferbaren Bücher können nach wie vor bestellt werden.“ Seine Bitte aber: „Jetzt nicht remittieren – und bestellen Sie nach“.

Mehr dazu gleich im Interview [mehr…].

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