Premiere im Haus des Buches

Claudia Paul, Alexander Skipis und
Prof. Ernst Ulrich Scheffler

Heute Vormittag fand die erste Veranstaltung für Medienvertreter im neuen Haus des Buches in der Braubachstraße 16 in Frankfurt am Main statt.

Bereits im Dezember waren die ersten Fachbereiche aus dem Großen Hirschgraben in das neue Domizil umgezogen [mehr…]

Nun sitzen der Börsenverein des Deutschen Buchhandels, die Ausstellungs- und Messe GmbH und die MVB unter einem Dach. Außerdem sind in der Brauchbachstraße auch die Börsenverein des Deutschen Buchhandels Beteiligungsgesellschaft mbH (BBG), der Verein Deutsche Fachpresse, die Arbeitsgemeinschaft von Jugendbuchverlagen e.V., litprom und LITCAM untergebracht.

Noch ist sowohl im Haus als auch vor allem im Innenhof und in den späteren gastronomischen Einrichtungen viel zu tun.
Alexander Skipis, Hauptgeschäftsführer des Börsenvereins, freut sich auf die Arbeit am neuen Standort: „Es ist ein Haus für die Zukunft der Bücher.“ Das Ensemble, das eigentlich aus drei Häusern besteht, biete hervorragende Rahmenbedingungen für einen der ältesten Branchenverbände Deutschlands, den 1825 in Leipzig gegründeten Börsenverein der Deutschen Buchhändler, der seit 1953 im Großen Hirschgraben in Frankfurt eine zweite Geschäftsstelle hatte, 1955 zum Börsenverein des Deutschen Buchhandels wurde und sich 1991 wieder zu einem Verband zusammenschloss.
Als „einzigen Wermutstropfen“ vermerkte Alexander Skipis den Abschied vom benachbarten Goethehaus im Großen Hirschgraben. Aber die Braubachstraße sei dafür in Sichtweite der Paulskirche, dem Ort der alljährlichen Verleihung des Friedenspreises.

Auf einer Fläche von 8.763 Quadratmetern sind nun circa 340 Mitarbeiter tätig, damit ist die Fläche gegenüber den bisherigen Liegenschaften etwa gleich geblieben. 19 Millionen Euro hat das neue Domizil gekostet, das neben Büros und Konferenzräumen auch einen teilbaren Vortragssaal mit 150 Plätzen bietet. „Der Börsenverein hat bisher in Frankfurt wenig von sich reden gemacht. Das soll sich jetzt ändern. Wir werden mit einem eigenen Programm und mit Gästen unser kulturelles Engagement in der Stadt zeigen“, blickte Alexander Skipis optimistisch in die Zukunft.

Die Wettbewerbsgewinner und beauftragten Architekten des Büros Scheffler + Partner hatten mit dem Haus des Buches kein einfaches Projekt zu bewältigen. Die Häuser in der Brauchbachstraße 14-16 und 18-22 sind 1926 errichtet worden und stehen unter Denkmalschutz. Das zum Komplex gehörende Haus in der Berliner Straße 27 war 1956 erbaut worden und gilt als einzigartiges Kulturdenkmal in Reminiszenz an Le Corbusier.
„Ich halte die Braubachstraße für die schönste Straße der Stadt“, verdeutlichte Prof. Ernst Ulrich Scheffler. Die behutsame Gestaltung des neuen Komplexes trage dazu bei, die Straße mit Wohnungen, hochwertigen Geschäften und Gastronomie zu einer attraktiven Kulturmeile zu entwickeln.

Das Haus des Buches vereint modernste technische Errungenschaften mit Tradition. Aber es gibt noch eine andere Seite: Eine Tafel, die erst in der letzten Woche wieder an der neuen Fassade angebracht wurde, erinnert an ein schweres Erbe: In einem der Gebäude war das Stadtgesundheitsamt untergebracht, zu dem in der Zeit des Nationalsozialismus auch eine „Abteilung für Erb- und Rassenpflege“ gehörte, die „rassenbiologische“ Untersuchungen an Sinti und Roma vorgenommen hatte und damit den an diesen Menschen begangenen Verbrechen den Weg bereitete.
Der Börsenverein als neuer Hausherr ist sich dieser besonderen Verantwortung bewusst.

Das Erdgeschoss des Hauses des Buches ist übrigens an Gewerbe vermietet. Ende Februar soll das Restaurant „Margarete“ [mehr…] seine Türen öffnen. Es wird dann dem Publikum und auch den Mitarbeitern des Hauses zur Verfügung stehen und im Sommer eine große Terrasse im Innenhof anbieten.

JF

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