Zeit für einen Aktionstisch: Die Nominierungen zum Deutschen Hörbuchpreis 2012 stehen fest

Christian Brückner
© Uwe Töll

Jetzt heißt es wieder Platz schaffen im Laden – fürs gesprochene Wort. In sieben Kategorien stehen insgesamt 23 Hörbücher und drei Verlage als Nominierte für den Deutschen Hörbuchpreis 2012 fest. Ab dem 2. Februar wissen wir, wer die Gewinner sein werden. Hier die Nominierungen inklusive Statements aus den Verlagen.

Aus 275 Hörbüchern von 65 Verlagen wählte die Nominierungsjury die preiswürdigsten Titel aus. Zwar gilt schon die Nominierung in der Branche als besondere Auszeichnung, doch einen Preisträger gibt es bereits: Schauspieler und Sprecher Christian Brückner bekommt anlässlich des zehnten Hörbuchpreis-Jahres einen Sonderpreis für sein Lebenswerk.
Ein Interview mit „The Voice“, wie er seit den 70er-Jahren genannt wird, lesen Sie im aktuellen BuchMarkt 1/12 auf Seite 107. Kaum ein anderer Interpret habe die „Zunft des Sprechers“ so geprägt wie Brückner, heißt es in der Begründung der Jury. „Er spürt Informationen, Emotionen und Zwischentöne auf, macht sie hörbar und verleiht dem geschriebenen Wort damit eine unverwechselbare akustische Dimension.“

Diese Idealbeschreibung eines guten Sprechers haben nach Meinung der Nominierungsjury sechs weitere Interpreten erfüllt. Ihre Leistung bezieht sich auf die jeweiligen Audioproduktionen im Hörbuchjahr 2011.

Als „Beste Interpretin“ wurden nominiert:

Maria Koschny für „Die Tribute von Panem – Flammender Zorn“ (Suzanne Collins / Oetinger audio)
„Als der Anruf vom Deutschen Hörbuchpreis kam, waren wir wirklich restlos begeistert“, erzählt Oetinger-Pressesprecherin Judith Kaiser. Maria Koschny habe mit ihrer Interpretation maßgeblich zum Erfolg der „Tribute von Panem“-Hörbücher beigetragen – und wurde nun sogar für den gleichnamigen Kinofilm als deutsche Synchronstimme der Hauptfigur ausgewählt. „Der Abschluss der Trilogie ist eine extrem spannende Gesellschaftsutopie und entwickelt eine beklemmende Atmosphäre, die über das Erzählte hinausgeht. Maria Koschny greift alle Möglichkeiten der literarischen Vorlage in ihrer Lesung stilsicher auf und packt den Hörer vom ersten Satz an.“

Dagmar Manzel für den Titel „Der Hals der Giraffe“ (Judith Schalansky / Der Audio Verlag)
„Dagmar Manzel als Sprecherin war eine tolle Wahl, sie macht das großartig – und das bei ihrem ersten Hörbuch überhaupt“, freut sich DAV-Pressesprecherin Maureen Wurm. „Der Titel ist ein Lieblingstitel des Lektorats und wurde mit viel Herzblut produziert. Mit der kleinen Portion Sarkamus in der Stimme der frustrierten Lehrerin hat Dagmar Manzel genau den Kern des Buches getroffen und lässt die Perspektivlosigkeit der Protagonistin erkennen. Der Hörer wird regelrecht mitgerissen in ihren Alltag.“

Doris Wolters für „Die hellen Tage“ (Zsuzsa Bánk / Audiobuch)
Audiobuch-Chefin Corinna Zimber erklärt die Bedeutung einer vielschichtigen Hörbuch-Interpretation: „Zsuzsa Bánks Roman lebt von einem Beziehungsgeflecht dreier Menschen, die sich seit Kindertagen kennen und gemeinsam erwachsen werden. Das Buch trägt teilweise märchenhafte Züge, doch immer wieder taucht auch Bedrohliches auf. Doris Wolters schafft es, diesen Nuancenreichtum der Vorlage in ihrem Vortrag exzellent herauszuarbeiten. Wenn zum Beispiel die Autorin durch die stetige Wiederholung vermeintlich idyllischer Motive nach und nach die Stimmung kippen lässt, so vollzieht unsere Sprecherin dies intensiv, aber unaufgeregt nach. Nie wirkt die Lesung kitschig, immer bleibt sie spannend – ein Balance-Akt, der Doris Wolters hervorragend gelungen ist!“

Als „Bester Interpret“ wurden gewählt:

Ulrich Noethen für „Jeder stirbt für sich allein“ (Hans Fallada / OSTERWOLDaudio)
Mit seinem letzten Roman schuf Fallada ein Panorama des Lebens der kleinen Leute im Berlin der Nazi-Zeit – nur noch „gekrönt“ durch die Leistung des Sprechers: „Ulrich Noethens Interpretation dieses illusionslosen Stoffes ist einfach grandios“, schwärmt Johannes Stricker, Geschäftsführer von Hörbuch Hamburg, unter dessen Label OSTERWOLDaudio das Hörbuch erschienen ist. „Dass diese Leistung mit der Nominierung als bester Interpret gewürdigt wird, ist eigentlich nur folgerichtig, möchte man bei aller Bescheidenheit sagen.“

Thomas Thieme für „Veit“ (Thomas Harlan / intermedium rec.)
„Ich bin der Sohn meiner Eltern. Das ist eine Katastrophe. Die hat mich bestimmt.“ Thomas Harlan, Sohn von Veit Harlan, dem Regisseur des antisemitischen Films „Jud Süß“, quälte lebenslang große Schuld und Scham. Immer wieder hat er versucht, sich des schweren Erbes zu entledigen, es analysierend abzustreifen. Dieser Brief an seinen Vater, in dem er
stellvertretend Verantwortung übernimmt und sich doch als liebender Sohn zu ihm bekennt, ist sein Vermächtnis.
„Der psychologischen Sprengkraft des Textes kann sich dank Thomas Thieme kein Zuhörer entziehen“, urteilte die Nominierungsjury. „Atmosphärisch dicht, ohne bedrückend zu sein, und zugleich unangestrengt macht er die Verzweiflung und Zwiespältigkeit des Autors erlebbar. Sein Vortrag ist derart facettenreich, dass er Teil eines Ensembles zu sein scheint, welches nur aus ihm selbst besteht.“

Sven Regener für „Meine Jahre mit Hamburg-Heiner“ (Sven Regener / tacheles! / ROOF Music)
„Wir freuen uns sehr über die Nominierung von Sven Regener, zumal damit Authentizität, Musikalität und absolutes Timing vor klassische Sprecherqualitäten gestellt wurden“, hebt Verlegerin Kristine Meierling hervor. „Ähnlich wie auch Helge Schneider und Heinz Strunk geht Sven Regener als Musiker an seine Interpretationen: Er setzt an, taucht ein, geht ohne jegliche Unterbrechung von außen und in eigenem Tempo durch Erzählung und Dialoge, taucht wieder auf – und alle sind glücklich. Nur Sven Regener kann lesen, wie Sven Regener schreibt.“

Für das „Beste Kinderhörbuch“ (das erstmals von der „ZEIT LEO“-Kinderjury gekürt wird) wurden diese Titel vorgeschlagen:

„Rico, Oskar und das Herzgebreche“ (Andreas Steinhöfel / Silberfisch)
Hörbuch-Hamburg-Chef Johannes Stricker: „Das Hörspiel ist einfach wunderbar. Spannung, Humor und die besondere Feinfühligkeit, mit der Andreas Steinhöfel die Geschichten um den tiefbegabten Rico und seinen Freund Oskar zeichnet, finden sich in dieser Produktion aufs Beste wieder.“

„Krabat“ (Otfried Preußler / Der Audio Verlag)

„Die Füchse von Andorra“ (Marjaleena Lembcke / Der Audio Verlag)
Zu beiden DAV-Titeln sagt Kristin Avemark, Programmleitung Kinder- und Jugendbuch: „Dass wir gleich mit zwei Kinderhörbüchern nominiert sind, hat uns alle riesig gefreut. Zumal es sich bei beiden Hörspielen um absolute Lieblinge des Lektorats handelt. ‚Die Füchse von Andorra‘ setzt sich auf spielerische und einfühlsame Weise mit dem sehr schwierigen Thema Depression in Familien auseinander, und eine solch renommierte Nominierung zeigt, dass es richtig ist, sich auch zu leisen Themen zu bekennen. Und wie Ulla Illerhaus und ihr Team dem ‚Krabat‘ behutsam und sehr eindringlich ein neues Hörspielgewand verliehen haben, verdient allemal eine Auszeichnung. Wir drücken beiden Produktionen gleichermaßen die Daumen!“

Die „Beste Information“ lieferten im Hörbuchjahr 2011 diese Sachhörbücher:

„Sinti und Roma hören“ (Anja Tuckermann / Silberfuchs Verlag)
Verlegerin Antje Hinz weist auf die Schwierigkeiten im Vorfeld der Produktion hin: „Um kaum ein Hörbuch haben wir im Verlag so lange und so intensiv gekämpft wie um ‚Sinti und Roma hören‘. Es ist für uns eine Herzenssache und Team-Produkt durch und durch, zu dessen Gelingen viele engagierte Menschen beigetragen haben. Trotz vieler Vorurteile und unzähliger Absagen zu Beginn des Projektes haben wir nicht aufgegeben und über fast drei Jahre immer wieder nachgehakt.“
Laut Antje Hinz sei über die reiche Kultur der Sinti und Roma bisher nur selten oder in Unkenntnis verfälscht berichtet worden. Das Ziel der engagierten Hörbuchmacher: „Sinti und Roma müssen heute als freie und mündige EU-Bürger geachtet und behandelt werden. Wenn es uns mit dem Hörbuch gelungen ist, in den Köpfen der Mitmenschen etwas zu bewegen, haben sich unsere Anstrengungen gelohnt.“

„MÜLLER MP3“ (Heiner Müller und Kristin Schulz / Alexander Verlag)
Während Heiner Müllers literarisches Werk in einer Gesamtausgabe vorliegt, waren die Tonaufnahmen, in denen sich Müller als schlagfertiger Redner, außergewöhnlicher Vorleser und Aphoristiker erweist, bisher weitestgehend unbekannt – bis jetzt.
„Mit welchem Vergnügen würde der Meister des verdichtenden, pointierten und vor allem intelligenten Worts die sich tagtäglich verschärfende Lage der (kapitalistischen) Welt zu unser aller Vergnügen und Erhellung kommentieren!“, stellt Pressesprecherin Marilena Savino als Frage in den Raum. „Er kann es nicht mehr, aber sein Werk, und dazu gehört beim Dramatiker und Lyriker Müller unbedingt auch das gesprochene Wort, bietet dank seiner zeitlosen Qualität noch genügend Stoff und Futter für uns Tanzende im Zentrum der totalen Beschleunigung.“

„Fahren, fahren… Eine Reise durch die Geschichte der motorisierten Mobilität“ (Michael Esser / Campfire Media)
„Des Hörbuchpreises würdig ist die Produktion, weil sie etwas mit uns als Autofahrern macht“, erklärt Verleger Michael Esser, der sich sehr über die Nominierung freute und noch nach Tagen schwärmte: „Ganz großes Tennis!“ Seine Erfahrung: „Man fährt anders, wenn man es gehört hat: intensiver, informierter, faszinierter. Man kann den alltäglichen, nicht selten nervtötenden Kleinkrieg hinterm Steuer vergessen, weil man sich beim Zuhören über so viele Aspekte des Fahrens wundern und freuen kann – von der ersten Dampfchaise in der Geschichte der Menschheit bis zu den Vehikeln, mit denen wir morgen fahren werden.“

In der Kategorie „Beste Fiktion“ wurden drei Hörspiele nominiert:

„Die Pest“ (Albert Camus / Der Audio Verlag)
„Dieses Hörspiel ist einfach tolle Unterhaltung“, resümiert Maureen Wurm. „Die gedrückte Stimmung der Stadt Oran in Algerien, in der die Pest um 1940 wütet, die Verzweiflung der Menschen und die Angst werden beklemmend von großartigen Sprechern dargestellt, schon allein die Besetzung verdient höchstes Lob. Mit der musikalischen Untermalung ist es zu einem faszinierenden Hörstück geworden, das man zu Hause im Regal haben sollte.“

„RUHE 1. Hörspiel im Raum“ (Paul Plamper / Hoerspielpark)
Das ursprünglich als Audio-Installation für das Kölner Museum Ludwig entwickelte Hörspiel ist auf http://www.hoerspielpark.de abrufbar. Produzent und Hörspielpark-Erfinder Paul Plamper weist auf die Möglichkeiten dieses „Vertriebsweges“ hin: „’RUHE 1′ ist ein gutes Beispiel dafür, was wir unter Ausstattung verstehen: Das Internet dient quasi als ‚multimediales Booklet‘. Auf der Webseite wächst ein Materialkonvolut zum Hörspiel: ein Video aus der Toninstallation im Museum Ludwig, Produktionsfotos und Kritiken, außerdem ein downloadbares Booklet mit den wichtigsten Informationen für MP3-Käufer. Und ähnlich wie bei vielen Film-DVDs bin ich auch um Bonustracks auf den CDs bemüht. Auf der ‚RUHE 1‘-CD konnte ich eine wunderbare Szene mit Milan Peschel unterbringen, die in der Radiofassung dem Schnitt zum Opfer fallen musste.“

„Goldagengården – Hörspiel-Thriller in neun Teilen“ (Marco Göllner / Zaubermond audio)
„Die Nominierung freut mich riesig, sie ist eine großartige Auszeichnung für Marco Göllner – und der Beweis, dass man auch als kleines und rein privat finanziertes Label anspruchsvolle Hörspiele produzieren kann“, stellt Zaubermond-Chef Dennis Ehrhardt fest. „Die Produktion hat den Preis schon wegen der Courage und des Engagements verdient, mit dem Marco Göllner das Projekt über viele Jahre verfolgt hat. Dazu kommt die perfekte Einheit von Inhalt und Form. Die neun CDs, veröffentlicht in neun aufeinanderfolgenden Wochen, ergeben nicht nur hintereinander gehört, sondern auch zusammengelegt (!) ein wichtiges Puzzlestück zur Lösung des Falles. Und nicht zuletzt freue ich mich wegen der beteiligten Sprecher. Es war für uns ein großes Geschenk, noch einmal mit Größen wie Gisela Trowe und Gerlach Fiedler zusammenarbeiten zu dürfen, die leider beide wenige Monate nach den Aufnahmen verstorben sind.“

Drei weitere Hörspiele stehen jetzt unter Begutachtung in der Kategorie „Das besondere Hörbuch“, diesmal mit der Vorgabe „Besonderer Wagemut“:

„MORLAND – Die Blume des Bösen“ (Peter Schwindt / Headroom)
„Wagnis ist für mich eine unverzichtbare, elementare Anforderung an einen Verlag, der sich weiterentwickeln will. Was dabei nicht außer Acht gelassen werden darf, ist der Qualitätsanspruch“, erklärt die Verlegerin Theresia Singer und verweist auf den hohen Aufwand: „Die Trilogie von Peter Schwindt mit über 14 Stunden Hochspannung, mehr als 35 Schauspielern, fantastischer Musik und der hervorragenden Regie von Leonhard Koppelmann ist eine Produktion, in der unser ganzes Können und unser Herzblut steckt. MORLAND macht süchtig!“

„Die Nacht aus Blei“ (Hans Henny Jahnn / Hörbuch Hamburg)

„Die künstlichen Paradiese“ (Charles Baudelaire / Hörbuch Hamburg)
„Die Nominierungen dieser beiden Hörspiele machen besonders Freude, weil damit die Leidenschaft zweier Hörspielmacher, Kai Grehn und Alexander Schuhmacher, in den Fokus gerückt wird, die auf je eigene Weise Quelle großer Hörspielkunst ist“, sagt Johannes Stricker. „Es war ein Leichtes, sich als Verlag von dieser Leidenschaft anstecken zu lassen und sowohl ‚Die Nacht aus Blei‘ als auch ‚Die künstlichen Paradiese‘ als Hörbuch zu veröffentlichen! Ich freue mich, dass wir beide im Programm haben.“

Außerdem wurden drei Verlage für die „Beste verlegerische Leistung“ nominiert:

DOM publishers für die Reihe „Architektur zum Hören“ (drei Hörbücher über die Architekten Zumthor, Libeskind und Hadid)
Mit den akustischen Dokumentationen zu Peter Zumthor, Daniel Libeskind und Zaha Hadid eröffnet der auf Baukunst spezialisierte Verlag, der zuvor nur im Printbereich tätig war, eine Reihe von Hörbüchern zu bedeutenden Architekten der Gegenwart. „Die Produktionen haben es verdient, ein größeres Publikum zu erreichen, weil das Genre neu ist, die Art der Architekturvermittlung überrascht und das Hörerlebnis vor allem sehr sinnlich ist“, erklärt Verlegerin Natascha Meuser. „Die Reihe rückt die Architektur-Elite in ein sympathisches Licht und zeigt, dass Architektur-Visionen vor allem harte Arbeit sind und gute Architektur nicht vom Himmel fällt. Für mich war es als Verlegerin und selbst Architektin besonders wichtig, die Wurzeln meines Berufes wieder spüren zu dürfen. In den Hörbüchern ist uns das gelungen.“

Hoerspielpark für das radiofone Gesamtwerk von Schorsch Kamerun, Paul Plamper und Rimini Protokoll
Der 2011 gegründete „Hoerspielpark“ versteht sich als Pilotprojekt mit dem Ziel, Hörspielproduktionen insbesondere öffentlich-rechtlicher Rundfunkanstalten allgemein zugänglich zu machen. „Abgesehen von der künstlerischen Anerkennung halte ich die Nominierung des Hoerspielparks für ein hocherfreuliches, ganz wichtiges medienpolitisches Signal“, so Paul Plamper. „Der Ansatz des Hoerspielparks ist es, eine dauerhafte Anlaufstelle zu schaffen, wo sich Interessierte die Hörspiele herunterladen oder als CDs bestellen und uns Macher damit direkt unterstützen können.“

Lübbe Audio für „Apocalypsis“
Als digitaler Fortsetzungsroman, dessen Folgen in wöchentlicher Abfolge erscheinen und wahlweise als App, E-Book, Read-&-Listen-Version und als Audio-Download angeboten werden, spricht diese „Webnovel“ eine neue, junge Zielgruppe an. Die Jury lobte die rasante Hörbuch-Inszenierung: „Sie überzeugt mit einem ausgewogenen Verhältnis zwischen Spannung und Information und hat mit Matthias Koeberlin einen fantastischen Sprecher.“
Begeisterung auch im Hause Lübbe Audio: „Wir freuen uns riesig über die Nominierung. Selten gab es eine solche Herzblutproduktion bei uns, in die letztlich fast alle Kollegen über viele Bereiche hinweg involviert waren“, erzählt Marc Sieper. „Speziell das Hörbuch war und ist für uns ein besonderes Wagnis, denn eine rein digitale und dazu wöchentliche Hörbuch-Veröffentlichung gab es noch nie. Hinzu kommt noch, dass Lübbe Audio aus eigener Kraft auch eine englischsprachige Fassung produziert hat: Gemeinsam mit einem New Yorker Produktionspartner haben wir in den USA eine Stimme gecastet und den übersetzten Titel aufgenommen. Diese Fassung bald online gehen.“
Tipp für Buchhändler: Im März erscheint „Apocalypsis“ auf vier MP3-CDs als haptisches Hörbuch. Denn von der Jury gewürdigt wurde vor allem die „Listen“-Version, von der auch Marc Sieper schwärmt: „Mit der gesamten Batterie an Dramatik, groß gespielten Dialogpassagen, dann wieder den leisen, stimmungsvollen Tönen macht Matthias Koeberlin aus der Vorlage ein packendes Hörerlebnis, das seinesgleichen sucht – stets unterhaltend, nie überzogen, immer glaubhaft.“

Fazit für Buchhändler:

Die Nominierungen zum Deutschen Hörbuchpreis 2012 sind eine breit gemischte Empfehlungsliste und sollten jeden Geschmack bedienen – nicht nur von Hörbuch-Interessierten, sondern von Literaturliebhabern allgemein. Fragen Sie die Verlage auch nach passendem Dekomaterial für Ihren Aktionstisch!

Außerdem wird noch bis einschließlich März die mediale Aufmerksamkeit vorangetrieben: Am 2.2., 6.2. und 9.2. werden die Gewinner in den einzelnen Kategorien bekanntgegeben. Im WDR-Funkhaus am Kölner Wallrafplatz folgt am 14.3. die feierliche Verleihung, und auch auf der Leipziger Buchmesse sind Veranstaltungen rund um den Hörbuchpreis geplant.

Wie in den Vorjahren ist die Hörbuch-Gala am 14.3. zugleich Eröffnungsveranstaltung des Literaturfestes lit.COLOGNE. Bundesweit übertragen wird sie im Radio (live ab 20.05 Uhr auf WDR 5, hr2-kultur und NDR Kultur) sowie als Aufzeichnung im Fernsehen (in 3sat am 17. März, 0.30 Uhr).

Träger des Vereins Deutscher Hörbuchpreis sind der Börsenverein des Deutschen Buchhandels, die lit.COLOGNE, der Hessische Rundfunk, der Norddeutsche Rundfunk, Studio Hamburg, der Westdeutsche Rundfunk, die WDR mediagroup sowie erstmals auch DIE ZEIT.

rw

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