Heinold fragt: Wer war’s?

Lesen Sie aufmerksam folgenden Text und schicken Sie uns die richtige Lösung: Alles begann mit einer Bildungsreise zu Fuß, die den siebzehnjährigen Sohn einer in der Hauptstadt ansässigen Handwerkerfamilie 5.500 km weit quer durch Europa führte.

Aus einem persönlichen Mangel, den er auf dieser Reise schmerzlich empfand, entstand eine Verlagsidee, mit der er – zurück in der Heimat – allerdings bei einigen etablierten Verlagen abblitzte. So entschloss er sich, sie zusammen mit seinem Lehrer im Selbstverlag zu verwirklichen. Er entwickelte dafür ein ergänzendes Schriftsystem, für das er sich die Typen nach seinen Entwürfen gießen ließ. Sein Verlagserzeugnis baute er nach einer eigenen Methode auf, der er seinen und den Namen seines Lehrers gab.

Aus der Keimzelle dieses didaktischen Werkes entstand eine große Verlagsgruppe, die – noch immer im Besitz der Familie des Gründers – sowohl in der Bundesrepublik wie international tätig ist.

Schon der Gründer hatte die Prinzipien seines zunächst in Lieferungen erscheinenden didaktischen Werkes auf andere Räume ausgeweitet. Außerdem begann er mit der Herausgabe groß angelegter Publikationen ebenfalls in Lieferungen und übertrug das eigene Schriftsystem mit Erfolg auf eine bestimmte Buchgattung, die er zum Hauptgeschäftsfeld entwickelte. Dieser Buchtyp bildet bis heute den Kernbereich der Verlagsgruppe, die darin unbestrittener Marktführer ist: Zwei Drittel des Gesamtumsatzes der Branche in der Bundesrepublik mit den entsprechenden Verlagsartikeln entfallen auf das von uns gesuchte Unternehmen.

39 Jahre nach dem Erscheinen der ersten Lieferung des ersten Verlagswerks übernahm der Sohn das Ruder des zu beachtlicher Größe inklusive eigener Druckerei aufgestiegenen Unternehmens. Er erwies sich als glänzender Stratege, gliederte einen weiteren Themenbereich an und verstärkte die Geltung der von seinem Vater geschaffenen Marke.

Sein Neffe, ein Enkel des Gründers, trat ein Jahr vor Hitlers Machtübernahme als Mitgesellschafter und Geschäftsführer ein. Fünfzehneinhalb Wochen vor Ende des Zweiten Weltkriegs versanken Verlags- und Druckereigebäude in Schutt und Asche, aber das Druckplattenarchiv als Kernstück des Unternehmens blieb weitgehend erhalten.

Der Wiederaufstieg nach 1945 wurde nach schwierigen Anfangsjahren und einem durch politische Ereignisse bedingten Ortswechsel zu einer Erfolgsgeschichte. Maßgeblich für diese Entwicklung wurde ein Urenkel des Gründers, der auf den angestrebten Architektenberuf verzichtet und die Verlagsgeschäftsführung übernommen hatte. Die Verlagschronik bezeichnet ihn als Architekten der modernen Marke, die eine unverkennbare Farbgebung aufweist.

Dieser Urenkel hat zwei Söhne. Einer der beiden schied als persönlich haftender Gesellschafter aus der KG aus und wurde durch soziale und publizistische Aktivitäten bundesweit bekannt, der andere führt die Geschäfte. Nach Jahrzehnten einer Politik der Kooperationen, Beteiligungen, des Kaufes und Zukaufes von Programmteilen oder bedeutender Firmen auf nationaler und internationaler Ebene konzentriert die Verlagsgruppe heute ihre Kräfte unter Nutzung aller relevanten Medien auf ihr Kerngeschäft.

Heinold fragt: Wie lautet der Name des Gründers und der Verlagsgruppe und wo ist der heutige Hauptsitz?

{Senden Sie die Lösung an heinold@buchmarkt.de. Einsendeschluss ist der 16. Januar 2012. Unter den Einsendern, deren Lösung komplett und richtig ist, verlosen wir ein Exemplar „Bücher und Buchhändler“ (Bramann) von Wolfgang E. Heinold.

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