430.000 € in den Sand gesetzt: Teures BAG-Verfahren ist abgeschlossen

Das Schadensersatzverfahren, das der Börsenverein gegen die früheren Geschäftsführer der BAG (für viele unverständlich) angestrengt hatte, ist abgeschlossen. Zur Schadenfreude derer, die davor gewarnt hatten, das Verfahren in eine zweite Runde zu führen (die erste war schon teuer genug) ist aber wenig Anlass: der Börsenverein hat (wie auch von uns im Mai 2010 vorhergesagt) die gesamten Kosten des Verfahrens zu tragen.

Schon in erster Instanz war die Schadenersatzklage kostenpflichtig abgewiesen worden, – trotzdem war der Börsenverein in Berufung gegangen – obwohl nach Urteilsbegründung eigentlich keine Aussicht auf Erfolg bestand [mehr…]. Die Kosten des Verfahrens gegen ehemalige Geschäftsführer, bei denen erkennbar die gewünschte Summe selbst im Siegesfall nicht einzutreiben gewesen wäre, haben sich dadurch verzehnfacht. Kein Ruhmesblatt für den Börsenverein, noch weniger für deren juristische Ratgeber – und was Martin Schürmann und Klaus Jost, die beiden früheren Geschäftsführer, an Kosten hatten – darüber kann man nur spekulieren.

Hier die offizielle Bestätigung des Börsenvereins, die uns jetzt endlich auf Grund unserer Nachfrage erreicht:

„Das gerichtliche Nachspiel rund um die Krise der seinerzeit zur Börsenvereinsgruppe gehörenden Buchhändler-Abrechnungs-Gesellschaft (BAG) ist beendet. In den Berufungsverfahren gegen die ehemaligen Geschäftsführer der BAG und der Factoring Gesellschaft Media (FGM) wurden Schadensersatzansprüche abgewiesen.

Nach einem Rechtsgutachten, das zu dem Ergebnis kam, es bestünden Schadensersatzansprüche gegen Organe der BAG in vielfacher Millionenhöhe, sah sich der Aufsichtsrat der Börsenverein des Deutschen Buchhandels Beteiligungsgesellschaft (BBG) rechtlich verpflichtet, diese Ansprüche gerichtlich geltend zu machen. Die Konsequenz der abweichen-den Entscheidung des Gerichtes: Die Gesellschaft erhält keinen Schadensersatz, sondern hat vielmehr die Kosten des Verfahrens in Höhe von rund 430.000 Euro zu tragen.

2010 wurde das Abrechnungsgeschäft der BAG Buchhändler-Abrechnungs-Gesellschaft an die DZB BANK GmbH in Mainhausen verkauft. Als strategischer Partner führt die Bank die BAG als Brancheninstrument im Sinne der Mitglieder des Börsenvereins fort und entwickelt sie weiter. “

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