Daniel Keel

Daniel Keel

Einer der Großen unter den Verlegern ist tot: Daniel Keel, geboren am 10. Oktober 1930 in Einsiedeln, ist heute Morgen, Dienstag, 13. September 2011, an seinem Wohnsitz in Zürich gestorben. Das teilt uns eben sein Verlag mit.

Im Diogenes Verlag, den er 1952 gegründet hatte und den er über die folgenden sechs Jahrzehnte zusammen mit seinem Geschäftspartner Rudolf C. Bettschart aktiv bis zuletzt leitete, trauern heute die Mitarbeiter: Er hatte sichtlich keine Kraft mehr nach dem Verlust seiner Freunde Hugo Loetscher und Loriot – und vor allem nach dem Tode seiner Frau Anna vor genau einem Jahr (morgen würde sich ihr erster Todestag jähren), die er 1962 geheiratet hatte. Sie hinterlassen zwei Söhne, Jakob (1966) und Philipp (1968).
Zu seinem 80. Geburtstag im letzten Oktober erschien »Lustig ist das Verlegerleben. Briefe von und an Daniel Keel«. Diese Briefesammlung erzählt eine sehr persönliche Verlagsgeschichte, gewährt einen eigenwilligen Einblick in den Verlegerberuf und skizziert zugleich ein Charakterbild von Daniel Keel.
Der Börsenverein des Deutschen Buchhandels zeichnete die Diogenes Verleger im Juni dieses Jahres »für ihr großes Engagement« mit der ›Friedrich Perthes Medaille‹ aus. Daniel Keel wurde zudem kürzlich zum ›Chevalier dans l’Ordre des Arts et des Lettres‹ ernannt. Prof. Dr. Gottfried Honnefelder, Vorsteher des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels: „Daniel Keel hat der deutschsprachigen Literatur und Verlagswelt zentrale Impulse gegeben. Er war ein Verleger im besten Sinne, denn er war ein leidenschaftlicher Büchermacher mit einer engen Beziehung zu seinen Autoren. Von Anfang an kombinierte er im Programm des Diogenes Verlags Ernsthaftigkeit und Unterhaltung, verband Wort und Bild und schlug Brücken zwischen verschiedenen literarischen Genres. Damit hat er den Verlag, der in der deutschsprachigen Buchwelt einzigartig dasteht, bis heute geprägt. Wir werden Daniel Keel vermissen.“
Mit Tränen nehme auch ich Abschied von Daniel Keel, den auch ich immer bewundert habe und der mein gesamtes bisheriges Berufsleben geprägt hat.
CVZ

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