Paul Pietsch wurde gefeiert – der letzte noch lebende große Gründerverleger

Dr. Patricia Scholten, Paul Pietsch, Peter-Paul Pietsch

100 Jahre – was für ein Leben, was für eine Lebensleistung, was für ein bewegender Moment für alle im Raum: Als Paul Pietsch gestern an seinem 100. Geburtstag von seinen Kindern Dr. Patricia Scholten [mehr…] und Peter-Paul Pietsch in den Festsaal des Neuen Schlosses in Stuttgart geführt wurde, erhoben sich fast 250 Gäste, um mit minutenlangem Beifall den (so Dr. Hubert Burda in seiner Laudatio) „letzten lebenden großen Gründerverleger“ zu ehren, der „in einer Reihe mit Rudolf Augstein und Axel Springer genannt zu werden gehört“.

Am Vortag hatte es eine Classic-Ralley gegeben, bei der es sich der „Mann mit Benzin im Blut“ (Prof. Dr. Ferdinand Piëch, Vorsitzender des VW-Aufsichtsrates) nicht hatte nehmen lassen, wenigstens die letzte Runde mitzufahren. Der Bugatti, mit dem er 1932 (!) sein erstes Rennen bestritten hatte, war allerdings wie schon damals ausgefallen – er musste die Ehrenrunde im Bentley bestreiten.

Bewegend auch, auf der Rückfahrt im Zug lange in dem großformatigen Band Doppelsieg. Paul Pietsch. Der Rennfahrer. Der Verleger zu blättern,

Sammlerbriefmarke zur Erinnerung

den alle Gäste (unter ihnen auch Dr. Volkmar Mair mit seiner Tochter Dr. Stephanie Mair-Huydts, Konrad Delius (Delius Klasing)], Bertelsmann-Vorstandschef Hartmut Ostrowski und Ex-Gruner & Jahr-Chef Dr. Gerd Schulte-Hillen) als Gastgeschenk mit nach Hause nehmen durften. Dr. Hubert Burda, der einst in seiner Jugend bei einem der Rennen von Paul Pietsch für den Mann gefiebert hatte (natürlich noch nicht wissend, dass er ihm einmal würde eine Laudatio halten dürfen), hatte in seiner Rede zu Recht Appetit auf dessen Lektüre gemacht.

Ein Satz von Dr. Patricia Scholten aus dem Buch erhellt die Erinnerung an diesen seltenen Tag. Sie schreibt im Vorwort über ihren Vater: „Er wollte immer, was er machte, aber er machte auch, was er wollte.“ Und die auf 1911 limitierte Sammler-Briefmarke (1911 war sein Geburtsjahr), die es zur Erinnerung an sein „bewegtes Leben als Rennfahrer und Verleger“ ebenfalls als Geschenk gab, wird natürlich nicht verschickt.

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