Bernd Gossens, Düsseldorfer Buchhändler, ist der Macher des Bücherbummels auf der KÖ, der morgen in sein 26. Jahr startet.
Bernd Gossens – haben Sie schon einen neuen Regenschirm gekauft?
Bernd Gossens: Über Pfingsten wird zum Bücherbummel fünf Tage lang die Sonne scheinen…
Aber mit der Langzeit-Wetterprognose sind Sie schon vertraut…
Was hilft’s? Für die Buchhändler und Teilnehmer ist es am besten, wenn es nicht zu heiß ist und es trocken bleibt.
Rechnen Sie – nachdem es Ihnen gelungen ist, die Düsseldorfer Literaturtage als Autorenfestival in den Bücherbummel zu integrieren –, damit, dass die lokale Polit-Prominenz diesmal erscheint?
Uns sind die Besucher wichtig, (bis zu 400.000 pro Jahr), die sich vom Bücherbummel anziehen lassen. Das Programm der Literaturtage wird das Interesse noch erhöhen, und auch die lokale Politprominenz wird da nicht fehlen.
Zum „Bücherbummel“ jetzt ein Literaturfestival: genialer Schachzug oder Befreiungsschlag, nachdem Sie vergangenes Jahr trotz Jubiläum sinkende Besucherzahlen melden mussten?
Der Begriff „Literaturfestival“ ist vielleicht etwas zu hoch gegriffen. Zum Bücherbummel gab es ja schon immer ein umfangreiches Begleitprogramm (Nacht der Poeten, Literaturschiff, etc.) Durch die Kooperation des Düsseldorfer Buchhandels mit dem Literaturbüro NRW, dem Heinrich-Heine-Institut und dem Kulturzentrum zakk können wir in diesem Jahr Literaturveranstaltungen über 14 Tage gebündelt in Düsseldorf anbieten.
Wie binden und halten Sie die nachwachsende Zielgruppe, bei der sich das gedruckte Buch gegen Bildschirmmedien aller Art durchsetzen muss?
Das ist sicher ein spannendes Thema. Einen Anfang haben wir mit dem Wettbewerb „COMPETE 20.11“ gemacht, bei dem junge Autoren bis 25 Jahre aus aller Welt aufgerufen sind, zum diesjährigen Thema „Heines Europa heute“ per Mail in den Kategorien: KURZTEXT (160 Zeichen) BLOG oder POETRY CLIPS einzusenden. In einer Abschlussveranstaltung werden diese Beiträge dem Publikum vorgestellt und prämiert.
Und nicht zuletzt präsentieren wir auf der am Wochenende autofreien KÖ ein Familienprogramm, von dem sich Kinder und Erwachsene angesprochen fühlen. Ein eigenes Lesezelt für Kinder gibt es auch wieder.
Auf welche Veranstaltungen oder Begegnungen freuen Sie persönlich sich am allermeisten?
Ein Höhepunkt wird die Abschlussveranstaltung mit Literatur-Nobelpreisträgerin Herta Müller sein. Auch auf die über 20 verschiedenen Musikgruppen auf den Bühnen, die die parallel zum Bücherbummel stattfindende Jazz-Rally ergänzen, freu ich mich. Und natürlich auf die diesjährige „Nacht der Poeten“ in der KÖ-Galerie: auf Ingrid Noll, Friedrich Ani und Andrej Kurkow.
Die Fragen stellte Michael Lemster.
Morgen stellen wir im Laufe des Tages an dieser Stelle eine Fotostrecke ein, die die Wetterfrage dann endgültig aufklären wird…
