Landesverband Berlin Brandenburg: Vorerst keine Fusion

Margrit Starick und Christiane Schulz-Rother (Foto, v. l.), die beiden Vorsitzendes des Landesverbands Berlin Brandenburg, wollen ihre Selbständigkeit nicht aufgeben. Das sagten sie gestern bei einer Diskussion auf der Jahreshauptversammlung im Magnus-Haus in Berlin. Gegen eine Fusion sprach sich auch die Mehrheit der Mitglieder aus.

Der Berliner Landesverband wollte sich nicht noch einmal nachsagen lassen, er sei nicht diskussionsfreudig und hatte das Thema Fusion auf die Tagesordnung gesetzt. Vorstand und Mitglieder waren sich weitgehend einig, dass der von Nordrhein Westfalen eingeschlagene Weg [mehr…] den Mitgliedern in Berlin und Brandenburg keinen Mehrwert bietet und dass die Nähe zu den Mitgliedern, die Einbeziehung ehrenamtlicher Arbeit und die Vernetzung vor Ort nicht zu ersetzen sind. Lediglich De Gruyter Geschäftsführer Sven Fund, Sprecher des Ausschusses für Gesellschaftliche Kommunikation, nahm die Rolle des „Fusionsgeneigten“ ein. Eine Fusion sei nicht per se etwas Schlechtes. Vielmehr komme es auf die Prämissen an, sagte er und sprach sich für eine genaue Kosten-Nutzen-Analyse aus. Voraussetzung sei, dass dazu auch die Leistungsfähigkeit des Bundesverbandes kritisch auf den Prüfstand gestellt werde.

Ein Antrag zur Prüfung der Auswirkungen eines Zusammenschlusses auf den Landesverband wurde mit nur zwei Gegenstimmen abgelehnt. Viel Zustimmung bekam Argon Vertriebsleiter Kilian Kissling. Der Sprecher des Ausschusses für Weiterbildung will erst einmal die Folgen in NRW abwarten. Der Berliner Landesverband könne sich nun den Luxus leisten genau zu beobachten wie es dort weitergeht.

Einige Mitglieder bedauerten abschließend, dass kein Vertreter des Bundesverbands vor Ort war, um Stellung zu beziehen.

Insgesamt geht der Berlinder Landesverband mit einem positiven Abschluss ins neue Rechnungsjahr. Der Etat 2011 wurde einstimmig angenommen. Das Berliner Bücherfest, das im vergangenen Jahren weit weniger Besucher anzog als erwartet, wird es nicht mehr geben. Stattdessen soll die erfolgreiche Veranstaltungsreihe Stadt Land Buch stärker ausgebaut werden.

Als Gastrednerin war Monika Grütters MdB geladen. Die Vorsitzende des Ausschusses sprach zum Thema „Kulturpolitik im föderalen System – Chancen und Probleme“. Dabei hob sie die besondere Rolle Berlins hervor. Wenn Gelder in die Hauptstadt fließen gebe es häufig einen Anti-Berlin-Reflex, dennoch strahle eine gut aufgestellte Kultur auf ganz Deutschland aus. Kultur sei wichtiger Bestandteil des Zusammenlebens und ein Ausdruck von Humanität. Der Umgang mit Kunst und Kultur habe Deutschlands Ansehen in der Welt wiederhergestellt.

Privat sei sie eine Vielleserin betonte Grütters. Regelmäßig gibt sie im Berliner Rundfunk und auf ihrer Website Kultur- und Lesetipps. Dabei orientiert sie sich bei ihrer Lektüreauswahl an Rezensionen in der Presse. Da gebe es einige Experten auf der Urteil sie sich besonders verlassen könne.

ML

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