Heinold fragt: Wer war’s?

Lesen Sie aufmerksam folgenden Text und schicken Sie uns die richtige Lösung: Am Anfang steht ein sehr junger Musikwissenschaftler. Er stammt aus einer Großstadt an einem der am meisten besungenen deutschen Flüsse. Ihren Bewohner sagt man nach, dass sie keine Kinder von Traurigkeit sind und die fünfte Jahreszeit besonders fidel zu feiern wissen.

Als junger Gymnasiallehrer stößt er rasch an die Grenzen, die einem Menschen mit Ideen und Initiative in diesem Job gesteckt sind. Nach nur einjähriger Tätigkeit verabschiedet er sich aus dem Schuldienst und wird Redakteur bei einem Musikmagazin. Hier kann er sich nach Herzenslust mit internationalen Rockgrößen wie Bob Dylan und Gruppen wie Genesis, Queen und Eagles beschäftigen, deren Musik ihn fasziniert. Schon bald gründet er ein eigenes Label für anspruchsvolle elektronische Musik. Mit von der Partie ist der ehemalige Schlagzeuger einer Formation, die auf diesem Gebiet zu den Pionieren gehört.

Aber auch das eigene Label – das bis heute existiert – genügt seinem Tatendrang nicht. Er geht zur europäischen Tochter eines großen Unterhaltungskonzerns und wird Assistent des Geschäftsführers, der als „Plattenboss aus Leidenschaft“ in Jazzkreisen und weit darüber hinaus als Legende gilt. Die nächste Karrierestufe ist die Position eines General Managers bei einer weiteren Konzerntochter, die vornehmlich US-Spielfilme, TV-Filme und Serien in Deutschland vertreibt.

Und nochmals wechselt er die Position, wird Marketingchef eines namhaften, traditionsreichen Labels, das einen ebenso klangvollen Namen in der E-Musik wie in der Unterhaltungssparte hat. Dann wagt er den Sprung in die volle Selbstständigkeit, verlässt die Welt der Konzerne und gründet in einer großen deutschen Hafenstadt einen Mailorder-Versand für Soundtracks.

Es ist ein bescheidener Anfang als Ein-Mann-Unternehmen. Ein Jahr nach der Gründung wird die erste Mitarbeiterin eingestellt und werden die ersten eigenen Wiederveröffentlichungen herausgebracht. Aber nun geht es rasch voran. Schon zwei Jahre später hat sich aus dem kleinen Firmenkern eine voll ausgestattete Record Company mit eigenem Vertriebsteam entwickelt, die bald über ein eigenes Presswerk verfügt und die ersten Künstlerverträge abschließt. Heute ist die Gesellschaft europaweit aufgestellt und beschäftigt mehr als 800 Mitarbeiter. Sie gilt als das größte unabhängige Entertainment-Unternehmen auf dem Kontinent.

Während viele Buchverlage eher zögerliche Versuche unternehmen, Bücher durch alternative Medien wie das Hörbuch oder das E-Book zu substituieren, geht die Gruppe seit einigen Jahren konsequent den umgekehrten Weg und setzt auf das klassische Buch als zukunftsreiche Produktform. Unter ihrem Namen erscheinen Sachbücher, Bildbände und Titel zu Lifestyle-, Kultur- und Musikthemen. Die von einem Zeitschriftenkonzern übernommene Buchsparte mit Kochbüchern, Ratgebern, Rätselbüchern, Kinderbüchern sowie Science-Fiction-Titeln wird als Marke mit eigener Vorschau weitergeführt.

Unter einer weiteren Marke erscheint ein umfangreiches Hörbuchprogramm. Auch wurde im vergangenen Jahr die Mehrheit an einem renommierten Sachbuch- und Ratgeberverlag in einer der großen deutschen Verlagsstädte übernommen. „Es ist erklärte Absicht“, so verlautbart die Gruppe, „den Buchbereich in den nächsten Jahren zu einer für den Markt wesentlichen Verlagsgruppe auszubauen.“

Heinold fragt: Wie heißt das börsennotierte Unternehmen (vollständiger Firmenname) und wo ist sein Firmensitz?

Senden Sie die Lösung an heinold@buchmarkt.de. Einsendeschluss ist der 16. Mai 2011. Unter den Einsendern, deren Lösung komplett und richtig ist, verlosen wir ein Exemplar „Bücher und Buchhändler“ (Bramann) von Wolfgang E. Heinold.

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