Peter Kurzeck las aus „Vorabend“

Peter Kurzeck liest

Gestern Abend fanden nicht alle Besucher, die bei Peter Kurzecks Buchpremiere von Vorabend im Literaturhaus Frankfurt dabei sein wollten, Platz im Saal: Die Veranstaltung war seit Tagen ausverkauft. Deshalb musste auch das Foyer einbezogen werden, die Lesung wurde nach draußen übertragen.

Hauke Hückstädt, Leiter des Literaturhauses, begrüßte die Gäste und wies darauf hin, dass das Haus vom 19. Juli bis zum 29. September – zwei Wochen länger als ursprünglich vorgesehen – im letzten Jahr zur Schreibstube wurde [mehr…]. In diesen Wochen diktierte Peter Kurzeck seinen Roman 36 freiwilligen Helfern, dazu gehörten auch Mitarbeiter des Literaturhauses. „In dieser Zeit ist das Literaturhaus bei sich angekommen“, stellte Hauke Hückstädt, der selbst mithalf, fest.

Im Gespräch zwischen dem Autor und Florian Balke, FAZ – er gehörte ebenfalls zu den Schreibern – wurde versucht, das Konvolut Das alte Jahrhundert, gegenwärtig auf 12 Bände konzipiert, zu umreißen. Vorabend ist der fünfte Band und gleichzeitig mit 1015 Seiten der bisher umfangreichste. Alle Bücher erschienen im Stroemfeld Verlag, selbstverständlich saß Verleger KD Wolff in der ersten Reihe der Zuhörer.

„Von jedem Lebewesen steckt etwas in mir, beim Schreiben drängen sich Menschen und Tiere vor, ich kann nicht anders und muss schreiben“, erklärte Peter Kurzeck. Manchmal geschähe ihm das Schreiben, manchmal gehe es schnell, ein andermal wieder sehr langsam. Vorabend entstand aus dem Drang, einen Wintersonntagmittag aufzuschreiben. Damals wusste der Autor noch nicht, dass über 1000 Seiten daraus werden würden.

Als das Typoskript, ein Konglomerat aus Schreibmaschinen-Urschrift und vielen, sehr klein geschriebenen handschriftlichen Anmerkungen fertig war, stellte sich die Frage der Umsetzung. Der Verlag kam auf die Idee, die Fassung diktieren zu lassen – ein bis dato einmaliges Unterfangen.

JF

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