Offener Brief des AkS an Ravensburger

Unglückliches timing: Der Adressat eines „Offenen Briefes“ des AkS, Johannes Hauenstein kaufmännischer Geschäftsführer bei Ravensburger, ist derzeit nicht im Haus. Die vom AkS erbetene Stellungnahme wird also auf sich warten lassen.

Worum geht es? Das Ravensburger tiptoi-Fieber habe bei Kolleginnen und Kollegen im Sortiment zu einer „ausgewachsenen Verschnupfung“ geführt. Denn: der tiptoi-Stift wird mit einem Bilderbuch als Kombi-Produkt verkauft. Damit kapere Ravensburger die E-Mail-Adressen der Kunden, so lautet der nun öffentlich erhobene AkS-Vorwurf: „Erwirbt der Kunde weitere Bücher, muss er sich beim Verlags-Webportal einloggen und die entsprechende Software herunterladen. Über diesen Vorgang gelangt Ravensburger an die Mailadressen der tiptoi-Benutzer und macht danach reichlich Gebrauch davon. Regelmäßig erhalten unsere Kunden Werbemails mit neuen Angeboten Ihres Verlages, darunter auch attraktive Sonderangebote, beispielsweise über ministep-Artikel mit bis zu 30 Prozent Preisreduzierung! Dies verführt natürlich entweder zur sofortigen Bestellung im Netz, oder aber zur – verständlichen – Erwartungshaltung der Kunden, von ihrer Buchhandlung diese Artikel ebenfalls zum reduzierten Preis zu erhalten.“

Weiter heißt es: „So kapert sich einer unserer großen Verlagspartner unsere Kunden, was unser Vertrauensverhältnis natürlich erschüttert. Warum sollen wir uns noch für das Ravensburger Verlagsprogramm stark machen, wenn wir von Ihnen als Zulieferer für das Direktgeschäft benutzt werden? Außerdem sind durch die Herausnahme der Kombiprodukte aus der Preisbindung ein schneller Preisverfall und damit eine Entwertung der Produkte sowieso vorprogrammiert. Das ist kein akzeptabler Lohn für unsere intensive Beratungsarbeit … Es stellt sich die Frage, wie lange der Buchhandel vom Ravensburger Verlag noch als Partner betrachtet wird.“

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