Hamburg: Alternatives Lesefestival zeigt Vattenfall die kalte Schulter

Unter dem Slogan »Lesetage selber machen – Vattenfall Tschüss sagen« findet vom 6. bis 15. April in Hamburg ein alternatives Literaturfestival statt. Erstmals soll damit dem Energie-Riesen mit seiner Atom- und Kohlekraft-Energiepolitik und seinen »Lesetagen« Paroli geboten werden.

Ein Bündnis aus Umweltschützern, Kulturschaffenden, Gewerkschaftern und Aktivisten der in der Hansestadt aktiven Anti-Gentrifizierungs-Bewegung haben mehr als 50 Veranstaltungen auf die Beine gestellt. »Unser Lesefestival „von unten’ funktioniert dank der Hilfe ganz vieler, ohne große Strukturen im Rücken und ohne den dicken Greenwashing-Etat«, heißt es in einer Erklärung der Organisatoren.

Bei dieser lowbudget-Initiative sind bekannte Autoren wie Harry Rowohlt, Brigitte Kronauer, Sabine Peters, Frank Schulz, Jutta Bauer, Frank Göhre, Ingrid Strobl, Christoph Twickel, Robert Brack, Viola Roggenkamp, Wiglaf Droste, Jutta Ditfurth mit dabei. Sie werden neben vielen anderen Autoren diese kulturelle Alternative mit Leben füllen.

Neben vielen Cafés, Bürgertreffs, Galerie- und Theaterräumen, gehören zu den Veranstaltern so illustre Orte wie das St.Pauli Museum, der Hochbunker mit der angesagten Lesebühne Übel & Gefährlich; das von Kreativen besetzte Gängeviertel genauso wie der CVJM, das Magnus Hirschfeld Centrum oder die Hamburger Frauenbibliothek. Die Veranstaltungsorte spiegeln die kulturelle und gesellschaftlich engagierte Szenenie Hamburgs wider, und so vereinigen die Lesetage von unten das legendäre Kulturzentrum Die Fabrik mit der St.Pauli-Kirche.

In dem Aufruf an die Kulturschaffenden, den auch zahlreiche Buchhändler unterzeichneten, heißt es: »Wir Verlage, Autorinnen und Autoren, Übersetzer und andere Kulturschaffende wollen dieses Spiel nicht mehr mitspielen. Wir wollen nicht mehr dabei helfen, wenn Energiekonzern-Lobbyisten sich mit einem Literaturfestival schmücken. Wir weigern uns, durch unsere Arbeit das Image eines dreckigen Stromanbieters aufzupolieren. Denn Vattenfall fördert nicht die Literatur und produziert auch keine Bücher. Vattenfall produziert Atom- und Kohlekraftwerke und gehört zu dem Energie-Oligopol der vier Stromriesen, die in Deutschland die desaströse Wende zurück zur Atomenergie durchgesetzt haben.«

Mehr Informationen unter http://lesetage-selber-machen.blogspot.com/

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