Drei Fragen an SBVV-Geschäftsführer Dani Landolf zum heutigen Buchpreisbindungs-Fortschritt

Dani Landolf

Der Schweizer National- und Ständerat haben sich bei den Buchpreisen geeinigt. Der Ständerat hat beschlossen, dass die verbindlichen Preise auch für im Internet bestellte Bücher gelten sollen. buchmarkt.de fragte den SBVV-Geschäftsführer Dani Landolf zum Stand der Dinge.

buchmarkt.de: Bedeutet der heutige Entscheid nun das Ende einer Zitterpartie?
Dani Landolf: Leider nein. Am 18. März gibt es definitiv die letzte Hürde zu nehmen, da ist die Schlussabstimmung der beiden Räte. Heute gab es für uns eine nur hauchdünne Mehrheit – es ist also vor dem 18.3. noch nichts entschieden.

buchmarkt.de: Wie sicher ist es, dass ich der Schweiz nun die Preisbindung wieder eingeführt wird?
Dani Landolf: Ich habe immer gesagt: Die Chancen stehen fifty-fifty. Nach dem heutigen Tag würde ich sagen, dass sie vielleicht ein bisschen besser stehen, aber ich will da um Himmels Willen nichts verschreien.

buchmarkt.de: Worst case Szenario: Bürgerliche Ständeräte kündigten bereits an, die Entscheidung „versenken zu wollen“, wie die NZZ schreibt. Was dann?
Dani Landolf: Dann ist die Preisbindung Geschichte für die Schweiz. Ein Comeback dürfte dann nicht mehr möglich sein. Aber selbst das würde ich nicht als worst case sehen. Der wäre eingetreten, wenn der Handel durch neues Preisbindungsgesetz schlechter gestellt wäre als vorher – eben durch freie Preise im Internet. Das Thema hat sich heute erledigt. Die Alternative ist nur noch: ein Preisbindungsgesetz, wie wir es haben wollten, oder eben keins.

Die Fragen stellte Ulrich Faure

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