Heinold fragt: Wer war’s?

Lesen Sie aufmerksam folgenden Text und schicken Sie uns die richtige Lösung: Das Verlagssignet verweist auf den Gründungsort. Es zeigt die Zinnen eines Bauwerks an einem großen deutschen Fluss, in dessen Nähe der Verlag 1949 gegründet wurde.

Schon im folgenden Jahr beteiligte die Gründerin einen zunächst nicht tätigen Gesellschafter, der aber den Verlag 1953 von ihr übernahm und – indem er ihn weiterführte – vor dem Konkurs rettete.

Der damals 35-jährige Feuilletonredakteur und Buchautor quittierte seinen Job bei einer Provinzzeitung, verlegte das kleine Unternehmen in eine dem Gründungsort benachbarte Stadt und startete dort durch, zunächst mit seiner Ehefrau als einziger Mitarbeiterin. Die Firmensaga spricht von bescheidenen Umständen, entbehrungsreichen Jahren und von einer fensterlosen Garage als Packraum, in der die für die Nachkriegszeit typische Erfolgsstory begann.

Das Lebensmotto dieser Unternehmerpersönlichkeit war, dass es ein Menschenrecht auf Unterhaltung gäbe. Und Unterhaltung lieferte er: zunächst ausschließlich in Form einer Gattung, die das „Lexikon des gesamten Buchwesens“ abschätzig als „Trivialliteratur“ klassifiziert. Aber der Verleger wusste, dass breite Schichten von Lesern nach Geschichten hungern, „die aus Lebenserfahrung und dem Rohstoff Fantasie gewebt“ sind.

Schon 1954 wurde eine Figur geschaffen, die bis heute als Synonym für Spannung gilt und innerhalb eines halben Jahrhunderts eine Weltauflage von 850 Millionen Exemplaren erreichte.

Auf der Basis dieses und ähnlicher Erfolge im Bereich des vom Verlag gepflegten spezifischen Massenmediums kam es zehn Jahre nach der Übernahme des Verlags zur Gründung zweier weiterer Verlage. Der eine brachte anspruchsvolle Hardcover-Ausgaben heraus. Der andere bot Unterhaltungsware in einem in der Nachkriegszeit auch in Deutschland populär gewordenen neuartigen Buchformat an, das nicht nur im Sortimentsbuchhandel seinen Platz fand, sondern sich vorzüglich für den Verkauf auf Drehsäulen im Bahnhofsbuchhandel, in Supermärkten und an Kiosken eignete.

Nach dem Tod des Verlegers vor 16 Jahren übernahm nach längeren Erbauseinandersetzungen schließlich sein Sohn das Unternehmen, strukturierte es um und verlegte den Sitz zurück an den Gründungsort. Die Dachmarke zeigt das bereits erwähnte Logo sowie den Gründungs- und den Verlegernamen. Unter diesem Dach sind zehn Verlage und Labels versammelt. Neben die seit den Gründungsjahren verwendeten verschiedenen Printformate sind erfolgreiche Hörbuchproduktionen getreten.

Die unter dem Dach vereinten Verlage bringen jährlich 350 bis 400 Titel heraus. Die Gruppe versteht sich als klassischer Publikumsverlag, der auf populäre Themen für ein möglichst breites Publikum setzt und als konzernunabhängiges Familienunternehmen geführt wird. In groß angelegten Werbekampagnen wird für Spannungsliteratur geworben, die als Hardcover und parallel als Hörbuch erscheint. Ein Kennzeichen solcher Kampagnen ist, dass der Buchhandel aktiv mit einbezogen wird. Der Marketing-Geschäftsführer des Unternehmens wurde erst jüngst mit einem Branchenpreis dafür ausgezeichnet, dass es ihm gelungen sei, „neue Autoren spektakulär zu inszenieren“.

Heinold fragt: Unter welcher Dachmarke tritt das Unternehmen auf (zwei Worte)?

Senden Sie die Lösung an heinold@buchmarkt.de. Einsendeschluss ist der 15. März 2011. Unter den Einsendern, deren Lösung komplett und richtig ist, verlosen wir ein Exemplar „Bücher und Buchhändler“ (Bramann) von Wolfgang E. Heinold.

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