Frankfurt: Traditionsbuchhandlung Naacher nun in der Gartenstraße

Naacher neu in der Gartenstraße 6

„Es war schwierig, ein neues Geschäft zu finden. Doch mit dem Umzug in die Gartenstraße 6 ist es uns gelungen“, berichtet Oliver Naacher, der gemeinsam mit seinem Bruder Peter und dem Team der Buchhandlung, zu dem Michael Voigt, Sandra Zimmermann, Brigitte Schauß, Sophie Missiaen und Marcio Aurelio sowie einige Aushilfen gehören, die von ihm geführte neue Buchhandlung heute eröffnete.

1909 gründete Peter Naacher seine Buchhandlung in der Schweizer Straße 57. Letzte Woche musste Oliver Naacher das langjährige Domizil endgültig räumen [mehr…]: Mieten um die 50 Euro pro Quadratmeter können inhabergeführte Buchläden nicht mehr erwirtschaften. Oxfam wird dort einziehen.

Erst am 17. Januar dieses Jahres haben die Buchhändler, die aufgrund widriger Bedingungen – ein Teil der Verkaufsfläche war bereits abgetrennt, die Heizung ausgebaut – schon eine Weile unter eigentlich unzumutbaren Verhältnissen arbeiteten, mit dem Packen der etwa 25.000 Bücher, CDs, DVDs und Nonbooks begonnen.

„Die letzte Woche war noch einmal ein Kraftakt“, gibt Oliver Naacher zu. Doch der hat sich gelohnt: Nur etwa 400 Meter von der alten Buchhandlung entfernt befindet sich nun das helle, ebenerdige Geschäft auf 180 Quadratmetern. Eine Kinderbuchabteilung im hinteren Teil des Ladens wurde eingerichtet, sie wird von Sandra Zimmermann betreut. Viel Platz gibt es im neuen Geschäft, alles ist übersichtlich und leicht auffindbar angeordnet.

Oliver Naacher will im neuen Laden das Angebot neuer Medien erweitern, außerdem das gut sortierte allgemeine Sortiment mit Schwerpunkt Kinderbücher beibehalten. Regionalia wird Naachers Haus der Bücher weiterhin anbieten, die Nachfrage bestätigt diesen Bereich.

Während Buchhändler Michael Voigt im alten Geschäft in der Schweizer Straße noch den Spruch einer Siebenjährigen, „Komm, wir gehen in den netten dunklen Buchladen“, an der Kasse hängen hatte und dazu die entsprechende Geschichte erzählte, sind die ersten Kunden in der Gartenstraße des Lobes voll: „Alles ist so schön hell hier!“

Zur Eröffnung verteilen die Brüder Naacher und ihre Mitarbeiter nicht nur gelbe Rosen mit kleinen Fähnchen, auf denen die neue Anschrift steht, sondern auch süß gefüllte gelbe Naacher-Tassen, bieten Kaffee und Kuchen, Sekt und Orangensaft an.

Am über 100 Jahre alten Standort in der Schweizer Straße weisen Plakate mit einem kleinen Straßenplan auf die neue Adresse hin.

„Sicher ist ein bisschen Wehmut dabei, die Schweizer Straße nach so langer Zeit aufzugeben. Doch ich schaue nach vorn. Über 80 Prozent unserer Käufer sind Stammkunden und aus dem Umfeld. Zur heutigen Eröffnung haben mir viele versichert, dass sie auch in den neuen Laden kommen werden“, blickt Oliver Naacher zuversichtlich in die Zukunft.

Parken vor Naachers Welt der Bücher in der Schweizer Straße war übrigens nahezu aussichtslos. An der neuen Adresse in der Gartenstraße sieht das besser aus – es wird geprüft, ob Parkmöglichkeiten für Kunden eingerichtet werden können.

Der Umzug ist bewältigt, doch damit ist längst nicht alles getan, was sich Oliver Naacher vorgenommen hat. Ein paar Ergänzungen wird es in der Gartenstraße noch geben, außerdem ist ein neuer Webauftritt geplant.

Wenn immer so viele Kunden kommen wie an diesem ersten Tag, kann das engagierte Naacher-Team zufrieden sein.

JF

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