Else Lasker-Schüler: Werkausgabe vorgestellt

Im Jüdischen Museum Frankfurt

Gestern Abend präsentierte der Jüdische Verlag im Suhrkamp Verlag im Jüdischen Museum Frankfurt die elfbändige Ausgabe der Werke und Briefe von Else Lasker-Schüler im passenden Umfeld: Gegenwärtig werden im Jüdischen Museum etwa 150 Zeichnungen, Collagen, bemalte Postkarten und handkolorierte Lithographien der Künstlerin gezeigt. Diese Ausstellung ist noch bis zum 9. Januar 2011 zu sehen.

Suhrkamp-Geschäftsführer Dr. Thomas Sparr ging zunächst auch auf die Exposition, zu der ebenfalls im Jüdischen Verlag ein Katalog erschienen ist, ein. Sollte der Katalog nicht mit zur Werkausgabe zählen? Doch die Einbindung der unglaublichen Anzahl von Bildern und Briefen von Else Lasker-Schüler in eine Ausgabe sei nahezu unmöglich.

Thomas Sparr wies auf die Anfänge der Überlegungen zu einer Werkausgabe hin, die mit der Gründung des Franz Rosenzweig-Zentrums der Hebräischen Universität Jerusalem im Jahr 1990 zu datieren sind. Sparr, der selbst einige Jahre in Jerusalem verbrachte, erinnerte sich an Begegnungen mit deutschen Juden, die Elsa Lasker-Schüler kannten.

Mit der im Mai dieses Jahres abgeschlossenen Werkausgabe lässt sich das Leben von Else Lasker-Schüler rekonstruieren. Die Werkausgabe reiht sich ein in die Würdigung von zwei weiteren großen deutsch-jüdischen Autorinnen; Nelly Sachs und Gertrud Kolmar.

„Es war eine lange, mühevolle Arbeit, eine Koordinierung von Teams aus Jerusalem, der Bergischen Universität Wuppertal, des Deutschen Literaturarchivs Marbach am Neckar und den mit der Ausgabe befassten Mitarbeitern unseres Verlags“, resümierte Thomas Sparr und würdigte das große Engagement aller Beteiligten.

Nun liegen elf Bände vor, dennoch gibt es immer noch Teile, die man ergänzen könnte, stellte Thomas Sparr fest.

Auf Einzelheiten der Werkausgabe ging Dr. Karl-Jürgen Skrodzki ein, der als einer der Herausgeber maßgeblichen Anteil an der Ausgabe hat.

Anschließend las Lisa Rauen aus Briefen von Else Lasker-Schüler, die sie an Thomas Mann, Emil Raas, Marcel Brion, Klaus Gebhard, Samuel Josef Agnon, Hermann Struck, Ernst Simon und Martin Buber gerichtet hatte.

JF

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