Jens Klingelhöfer: „Fahrlässig für Verlage, nur auf den Verkaufserfolg der großen Plattformen zu warten“

Bookwire-Geschäftsführer Jens Klingelhöfer über sein neues Angebot [mehr…] eines „White-Label-Shops“ für Verlage

buchmarkt.de: Sie haben ja einige Erfahrung im E-Markt, da war es ja fast zu erwarten, dass E-Books Ihr Interesse wecken müsste. Allerdings sind nun zahlreiche Anbieter dabei, E-Books zu hosten. Wie sehen Sie den Markt? Was unterscheidet Ihr Konzept?
Das Kerngeschäft von Bookwire ist der Digitalvertrieb bzw. die Digitalauslieferung mit Zusatzservices. Wir ermöglichen Verlagen, zu guten Konditionen und mit möglichst wenig Aufwand mit ihren E-Books flächendeckend in allen Shops präsent zu sein. Wir beliefern bereits alle relevanten Plattformen in Deutschland mit den E-Books unserer Kunden.

Jens Klingelhöfer:
Modell hat sich
in der Musikbranche
schon bewährt

Mit dem Angebot des Whitelabelshops ergänzen wir unser Angebot für unsere Verlagskunden um die Möglichkeit, über die einfache Integration eines E-Book-Shops auch selbst auf der Verlagswebseite die eigenen E-Books zu verkaufen, die für den Verlagskunden von uns bereits im Markt zu anderen Verkäufern vertrieben werden. Ich denke, für viele Verleger ist dies eine attraktive Möglichkeit, potentielle Käufer nicht nur auf die großen Plattformen durch Links zu verweisen, sondern auch einen Teil des Geschäftes direkt zu machen und Kunden direkt an sich zu binden. Natürlich lebt dieses Konzept vom Engagement des Verlages, der sich aktiv um seine Website bemühen muss. Der Anreiz ist, einen größeren Teil des Verkaufspreises direkt zu vereinnahmen.

Wie wollen Sie damit Geld verdienen bzw. wie soll sich das tragen?
In erster Linie sollen unsere Verlage zukünftig mit Ihren E-Books Geld verdienen. Wir möchten Ihnen alle Möglichkeiten an die Hand geben, Ihre Produkte erfolgreich zu platzieren und zu vermarkten. Dabei geht es um Verfügbarkeit und vielfältige Verkaufsmöglichkeiten. Im Moment investieren alle in die Zukunft, aber ich bin überzeugt, dass die Wachstumsraten uns und den Verlagen sehr bald recht geben werden.

Ihre Kooperation wendet sich ja an Verlage, die direkt vertreiben wollen. Hat so ein Verlag überhaupt die Power dazu?
Die Frage ist berechtigt. Es geht uns um ein ergänzendes Angebot für unsere Verlagskunden. Wichtig ist, dass der eigene Shop als ein Baustein der vielfältigen Vertriebsmöglichkeiten gesehen wird. Die eigenen Produkte müssen verfügbar sein und gefunden werden. Und wenn sich ein Teil des Absatzes auf der eigenen Seite generieren lässt, wäre es doch fahrlässig nur auf den Verkaufserfolg auf den großen Plattformen zu warten, die ohne Frage einen großen Teil des E-Geschäftes abwickeln werden. Genau deswegen ging es uns um eine einfache, professionelle und kostengünstige Lösung, die Verlagen einen großen Teil am Verkaufspreis des E-Books lässt, wenn im eigenen Shop verkauft wird. Aber noch einmal: es zählt die Kombination aller Möglichkeiten, die wir unseren Vertriebskunden anbieten wollen, um eine maximale Verfügbarkeit herzustellen.

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