Andrang bei Signierstunde mit Patti Smith bei Lehmkuhl in München

Eine Signierstunde mit Patti Smith (Foto)? Erträumen kann man sich das nicht. Beim Verlag anrufen: „Wir hätten mal gerne eine Signierstunde mit P.S.“? Klingt ziemlich aussichtslos. Und doch wird das Unglaubliche plötzlich wahr…

… weil eine günstige Konstellation dazu führt, dass die Künstlerin für zwei Tage in München ist, ein wenig Zeit hat und in der Stimmung ist, in einer kleinen Buchhandlung genau am 24. Juni von 16 bis 17 Uhr ihr neues Buch zu signieren. So günstig stehen die Sterne nur einmal im Leben. Das war Lehmkuhls unwahrscheinliches Glück.

Eine lange Schlange in einer bunten Mischung aus Stammkunden und Fans wand sich schon eine halbe Stunde vor der Veranstaltung einmal durch die ganze Buchhandlung und traf wenig später auf eine Autorin, zu der die verbreiteten ehrfurchtsvollen Attribute (Punk-Ikone, Rock-Lady, Mapplethorpe-Muse) gar nicht passen wollten, denn Patti Smith war einfach nur Patti Smith. Keine Eitelkeiten, keine Inszenierungen.

Sie war ihren Fans sehr zugewandt, nahm sich Zeit, ließ sich fotografieren und mitunter drehte sie die Situation um, griff nach ihrer Polaroid und fotografierte diesen und jene aus ihrem Publikum. Das sah familiär aus und war doch durch und durch charismatisch. Wer Patti Smith an diesem Nachmittag die Hand gab, wusste, dass er sie auch Robert Mapplethorpe, Sam Shepard, Alan Ginsberg, Jimi Hendrix und Janis Joplin gab. Das ist ihr großer Zauber. Aus der einen Signierstunde wurden zwei.

Am Ende waren es rund 400 Glückliche, die jedwede WM-Paarung gegen ein kurzes aber heftiges Patti-Smith-Fieber tauschten.

Michael Lemling
Buchhandlung Lehmkuhl

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