Das Ende für St. Johannis Druckerei steht fest: Johannis Verlag, SKV und Druckerei stehen zum Verkauf

Wie bereits angekündigt [mehr…], wurde nun mit Beschluss vom 1. Juni 2010 hat das Insolvenzgericht am Amtsgericht Offenburg das Insolvenzverfahren über das Vermögen der St. Johannis-Druckerei eröffnet und Cornelius Nickert zum Insolvenzverwalter bestellt.

Das schreibt die Rechtsanwaltskanzlei in einer Pressemitteilung. Bereits am 1. Juni wurden die Mitarbeiter des Unternehmens über den Verfahrensstand informiert und freigestellt. Betroffen sind 78 Beschäftigte.

Wie die Badische Zeitung berichtet wird Nickert das Unternehmen in seiner bisherigen Form liquidieren und die vorhandenen drei Säulen St. Johannis Verlag, SKV und St. Johannis Druckerei verkaufen. „Der Geschäftsbetrieb ist mit Insolvenzantragsstellung zum Erliegen gekommen, da keinerlei Liquidität vorhanden war, um bestehende Aufträge vorzufinanzieren“, heißt es in der Pressemitteilung des Anwalts. In Kürze werde er die Verhandlungen für einen Interessenausgleich und einen Sozialplan mit dem Betriebsrat aufnehmen.

Nach Angaben von Nickert waren aus der Gläubigerliste des Unternehmens bislang 3184 Gläubiger zu ermitteln, die über die Insolvenzeröffnung unterrichtet wurden. Nach seiner Kalkulation, so Nickert, werden nicht alle Verbindlichkeiten, die nach Insolvenzverwaltung begründet wurden, durch freie Liquidität gedeckt. Daher habe er Masseunzulänglichkeit angezeigt – die Quotenaussichten der Insolvenzgläubiger müssten mit allergrößter Zurückhaltung beurteilt werden. Sprich: Es wird kaum Geld geben.

Wie die Badische Zeitung berichtet handelt es sich dabei einmal um die Druckerei mit einer nach Einschätzung der Mitarbeiter eher veralteten technischen Ausstattung. „Da die Druckbranche generell mit erheblichen Kapazitätsproblemen zu kämpfen hat, sind die Aussichten auf eine Verwertung bescheiden“, so die Zeitung. Am ehesten wird noch die SKV-Edition verkaufbar sein.

Das ist bitter für St. Johannis-Verlagsleiter Karlheinz Kern, der mit einigen Titeln für ein christliches Verlagshaus ungewöhnlichen Erfolg hatte und der just in diesem Jahr in den Ruhestand gehen wird. So wurde das Buch von Peter Hahne „Schluss mit lustig“ über 700 000-mal verkauft.

Die Badische Zeitung berichtet, dass im Geschäftsjahr 2005/2006 der Bestseller den Umsatz im Johannis-Verlag um 927 000 Euro auf 5,2 Millionen steigerte. „Im Jahr darauf stürzte der Umsatz auf 3,6 Millionen ab. 2006/07 lag der Umsatz von SKV bei 6,1 Millionen Euro (minus 8,7 Prozent), der Umsatz der Druckerei erreichte 1,8 Millionen (minus 9.9 Prozent). Der zuletzt im Bundesanzeiger veröffentlichte Geschäftsbericht der GmbH für 2006/2007 weist noch einen Jahresüberschuss von 125 000 Euro aus (Vorjahr 551 000 Euro)“, so die Zeitung.

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